Am Fuße des Himmels

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owenmeany Avatar

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Darwyne ist in vielerlei Hinsicht beeinträchtigt: mit verkrüppelten Füßen und einem wenig ansprechenden Äußeren geboren in einem Slum an Rande des Dschungels bleibt er trotz der Bemühungen seiner durchaus tüchtigen und attraktiven Mutter ein Außenseiter der Gesellschaft. Trost findet er nur in der überbordenden Natur, mit der er regelrecht verschmilzt.

Bei seiner Mutter, die ihr Leben scheinbar im Griff hat, trügt jedoch der äußere Schein, denn zuhause setzt sie ihren zehnjährigen Sohn seelischen Misshandlungen aus. Zusätzlich stellen ihre wechselnden Liebhaber ein Problem dar.

Sehr nahe ging mir die parallele Geschichte der Sozialarbeiterin Mathurine, die Darwynes Leidenschaft für den Urwald teilt und dieses Kind nicht nur schätzt, sondern sogar fasziniert ist von dessen beinahe transzendentalen Fähigkeiten. Dass sie sich der unnatürlichen Technik der In-Vitro-Fertilisation bedient zur Erfüllung ihres drängenden Kinderwunschs, ergibt einen bemerkenswerten Kontrast.

Die Bezeichnung Thriller finde ich irreführend, auch wenn sich die destruktiven Entwicklungen zum Ende hin sehr beschleunigen, wodurch Spannung entsteht, die aber weitab von den üblichen kriminellen Geschehnissen gelagert ist. Ein treffendes Genre fällt mir stattdessen gar nicht ein, aber das Buch hat mich im Innersten erschüttert.