Die Schöne und das Biest – eine erbarmungslose Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
lara2505 Avatar

Von

Das Cover war das Erste, was mir positiv aufgefallen ist und nach dem Lesen finde ich es absolut passend zum Inhalt des Buches, genauer gesagt, den Schauplätzen entsprechend.
Sehr schön finde ich auch zwischendurch die detaillierten landschaftlichen Beschreibungen, welche die Verbundenheit und die besonderen Fähigkeiten des 10jährigen Buben darstellen und erklären sollen, sowie jedoch durch die Bildhaftigkeit auch ein klein wenig zur Entspannung beitragen. Man ist mit all seinen Sinnen in diesem Dschungelgebiet dabei und meint, alles mit zu erleben.
Geschrieben ist das Buch in einem einfachen, sehr schönen Erzählstil. So einiges jedoch wird lediglich angedeutet, nicht geschrieben vorgegeben und bleibt dem Leser/der Leserin überlassen, weiterzudenken. Es gibt verschiedene Erzählstränge, jeweils aus einer anderen Perspektive, was das Lesen für mich sehr interessant gestaltete.
Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet, vor allem Darwyne ist eine unglaublich berührende Figur, seine Geschichte ist herzerweichend. Psychische und physische Misshandlungen sind an der Tagesordnung, Hilfe ist zuerst einmal nicht in Sicht, bis eine Sozialarbeiterin auftaucht. Das erzieherische, lieblose Verhalten der Mutter ist abscheulich, die Reihe der Stiefväter nahezu endlos, bis diese wieder von der Bildfläche verschwinden. Wohin?
Es ist eine gelungene Mischung aus Drama und sozialkritischem Roman, greift schonungslos sensible Themen auf und weckt dadurch sehr viele Emotionen und ist nicht wirklich für zart besaitete Gemüter. Thriller im üblichen Sinn sehe ich hier keinen, aber Spannung pur der anderen Art.
Dieses Buch hat alles, was es zu einem lesenswerten, uneingeschränkt zu empfehlenden Buch macht, in die Tiefe gehend, spannend und fesselnd. 5 Sterne dafür.