düster und beeindruckend

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ger6892daerger Avatar

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Das Cover dieses Romans zeigt den giftgrünen Titel auf einem dunklen Wurzelgeflecht. Es passt sehr gut zum Roman, der ja auch im Regenwald des Amazonasgebiets spielt.
Yolanda Massily und ihr zehnjähriger Sohn Darwyne leben in einem Slum im Amazonasgebiet von Französisch Guayana. Darwyne ist ein merkwürdiges Kind, er ist leicht gehbehindert und wird von seiner Mutter nicht akzeptiert. Sie nennt ihn "Opossum" und bestraft ihn mit drakonischen Mitteln, wenn er ihrer Meinung nach etwas Falsches getan hat. Dennoch giert Darwyne mit aller Macht nach der Anerkennung seiner Mutter. Aber nur seine erwachsene Schwester, die inzwischen ausgezogen ist, bekommt von ihr liebe Worte.
Die Handlung beginnt, als der Liebhaber Nummer acht, Jhonson, bei Yolanda einzieht.
Parallel dazu lernen wir Mathurine kennen, eine Sonderpädagogin und Sozialarbeiterin, die sich um Darwyne kümmern soll. Die Mutter macht ihr gegenüber einen ordentlichen Eindruck, es scheint alles zu stimmen in der Familie. Trotzdem entwickelt Mathurine einen besonderen Draht zu Darwyne. Sie würde sehr gerne selber ein Kind haben und hat schon einige vergebliche Versuche hinter sich, die Schwangerschaft künstlich einzuleiten.
Sie geht mit Darwyne in den Amazonasdschungel. Dort fühlt sich Darwyne geborgen und sicher. Er geht quasi auf in dem Dschungel, kennt alle Tiere und bewegt sich sicher im Urwald.
Die Geschichte entwickelt nun einen eigenartigen Sog, dem sich der Leser nicht entziehen kann. Wird Mathurine endlich schwanger? Was hat Darwyne mit dem Verschwinden der ehemaligen Liebhaber seiner Mutter zu tun? Was hat Liebhaber Nummer sieben bei Yolanda erlebt?
Die Geschichte hat mich sehr gefesselt und beeindruckt. Der Autor Colin Niel hat seine Auszeichnungen in Frankreich verdient und ich habe mich gefreut, ihn auch auf Deutsch kennenzulernen. Das Buch ist es wirklich wert, von vielen gelesen zu werden und ich vergebe gerne fünf Sterne!