Glück für Darwyne?
Der Roman ist zurecht von vielen sehr gut beurteilt worden. Ich muss ehrlich gestehen, ich war ein paarmal nahe dran, ihn auf die Seite zu legen. Nicht aus dem Grund, dass er nicht gut ist, aber er ist auch sehr verstörend und zeigt ein Leben, in dem Brutalität und Missbrauch, Vernachlässsigung und Überforderung an der Tagesordnung sind. Darwyne ist 10, hat eine leichte Gehbehinderung und Schwierigkeiten in der Schule. Er vergöttert seine Mutter, mit der er ihn einem absolut erbärmlichen Slum in Französisch-Guayana lebt über alles. Der Slum Bois sec hat seine Spuren bei den Menschen hinterlassen. Yolanda, die Mutter von Darwyne, kämpft ums Überleben und da darf man auf keinem Fall zimperlich sein Wechselnde Liebhaber, die sich kaum um den Jungen scheren, bestimmen ihr Leben und Überleben. Ein Lichtblick ist allein die Sozialarbeiterin Mathurine, die versucht eine Struktur in die Familie zu bringen und den Jungen zu unterstützen. Der Roman ist definitiv nichts für zarte Gemüter, aber übt schon einen bestimmten Sog aus, auch durch die wunderbar beschriebene Fauna und Flora von Französisch-Guayana und verhilft dem Leser vielleicht zu mehr Dankbarkeit für das eigene Leben und Erleben.