Gastarbeiterkinder - der Konflikt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
kathitintenkleks Avatar

Von

Das Buch von Alem Grabovac ist in drei Teile aufgeteilt. Der erste Teil erzählt die Geschichte seiner Mutter Smilja, die in Jugoslawien geboren ist und in sehr armen Verhältnissen aufgewachsen ist. Irgendwann gelingt ihr die Reise nach Deutschland. Dort fängt sie als Gastarbeiterin in einer Schokoladenfabrik an, hart zu arbeiten. In Deutschland trifft sie auf ihren ersten Mann: Emir. Sie heiraten und bekommen ein Kind zusammen. Das Kind nennen sie Alem. Alems Geschichte bildet den zweiten Teil des Buches. Da seine Mutter arbeiten gehen muss, gibt sie ihn zu einer deutschen Familie in die Pflege. Schnell wird er zu einem Familienmitglied. Dennoch besucht er am Wochenende seine Mutter, die einen neuen Mann gefunden hat. Dieser neue Mann ist gewaltätig Alem gegenüber, weshalb er nicht, wie vereinbart mit dem Eintritt in die Schulde zurück zu seiner Mutter zieht, sondern in der Pflegefamilie bleibt. Je älter Alem wird, umso mehr merkt er die Spannungen, die seine Herkunft hervoruft. Sein Pflegevater sieht immer noch in der Nazizeit das Gute, sein Großvater in Jugoslawien ist natürlich gegen die Nazis.
Der dritte Teil blickt als Teil Emir auf alles zurück und findet ein gutes Ende.

Ich bin schockiert davon, wie Kinder in Deutschland aufgewachsen sind. Marianne, Alems Pflegemutter beweist wenigstens den Mut, Alem aus der Gewalt seiner Herkunftsfamilie herauszuholen. Das Buch erzählt Alems Geschichte, ohne Anklage zu erheben. Alem schildert einfach seine Erlebnisse, die mal mehr, mal weniger erschütternd sind und einen guten Einblick in die Welt der GastarbeiterInnenkinder geben. Ich schäme mich dafür, wie die GastarbeiterInnen ausgenutzt wurden und wie wenig Unterstützung sie erhalten haben.

Das Buch kann ich uneingeschränkt empfehlen, selten hat mich ein Buch so nachdenklich gemacht.