Rettet die Bonobos

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wusl Avatar

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Sara Grün schafft es auch in diesem Roman mit Einfühlungsvermögen und sympathisch entwickelten Akteuren eine eindringliche und interessante Geschichte zu erzählen. Engegen dem Klappentext würde ich es aber nicht als richtigen Thriller bezeichnen. Dazu kommt das ganze zu ruhig und entspannt daher. Nach der zugegeben dramatischen Freilassung der Affen geschieht fast 200 Seiten nichts wirklich dramatisches. Isabell erholt sich von ihren körperlichen und geistigen Verletzungen, trennt sich von ihrem Freund und sucht relativ erfolglos und unspektakulär nach den verschwundenen Affen. Und John hat Ärger mit den Verwandten und kündigt seinen nervenden Job. Und auch der Showdown hält sich in Grenzen, ist kurz und knapp. Das Buch besticht nicht durch Spannung sondern durch guten Schreibstil und kinotaugliche Dialoge.

Unter einem wunderschönen Cover versteckt sich also eine eher rührende denn aktionreiche Geschichte über Menschen, die einfach nur auf der Seite der Tiere stehen, egal gegen wen und die versuchen, ihnen ein lebenswertes einigermaßen ausgefülltes Leben widerzugeben, ohne Kameras und verzerrte Realitäten in einem Filmstudio. Für Isabell sind die Affen wohl ihre Familie und John hat schon am Anfang erkannt, dass die Sprachforschung mit den Bonobos einen tiefen und zukunftsweisenden Blick hin zu einem neuen Verständnis des Menschen zu seinen Tieren geben kann.

Von Sara Grün lese ich gerne noch mehr Romane. Fühlte mich gut unterhalten.