Psychologisch raffiniert

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schlaflos Avatar

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> Handlung
Caroline und Francis bekommen ein Angebot zum Haustausch. Was als spannende Reise ins Ungewisse beginnt, wird schnell zum psychologischen Nervenkitzel.
Die beiden haben eine schwere Zeit hinter sich und sind gerade dabei, wieder zueinander zu finden. Doch es gibt Situationen, die schienen die Vergangenheit geradezu heraufzubeschwören.
Während Francis seine Tablettensucht hinter sich lässt, wird Caroline durch scheinbar unbedeutende Zwischenfälle immer wieder an ein grausiges Ereignis erinnert. Doch es bleibt nicht bei einer Erinnerung – es scheint, als würde Caroline von ihrer Vergangenheit eingeholt.

> Charaktere
Die Geschichte wird aus der Caroline und Francis erzählt und wechselt zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Die Geschichte in der Vergangenheit baut kontinuierlich Spannung auf und löst sich erst spät auf. Die gegenwärtige Situation zu verstehen fällt am Anfang schwer, macht aber schnell Sinn.
Ansonsten beschränkt sich das Buch auf wenige handelnde Personen, was sehr gut zur Atmosphäre passt.

> Leseerfahrung
Die psychologischen Spielchen dieses Buches haben mich interessiert. Allerdings musste ich das Buch öfters aus der Hand legen, weil ich das Gefühl hatte, wieder etwas „normales“ zu lesen. Die Bezeichnung als „Psychothriller“ finde ich nur bedingt zutreffend – Thriller-Elemente hätten durchaus stärker vertreten sein dürfen.

> Fazit
Ein gut durchdachtes psychologisches Katz-und-Maus-Spiel, das sich stimmig und logisch auflöst.
Gefehlt hätten noch ein paar Thriller-Szenen, dann wäre das Buch rundum gelungen gewesen.
Die Idee ist durchaus interessant und das Buch lesenswert!

> Eckdaten
Titel: Das andere Haus
Autor: Rebecca Fleet
Verlag: Goldmann
ISBN: 978-3-442-20559-2
Seiten: 352
Preis: 15,00 €