Höre darauf, was die Bücher dir sagen

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verynia Avatar

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Bücher über Bücher? Da bin ich ja grundsätzlich schon dabei!
Aber erstmal zum Cover des Buches: Es ist in einem wunderschönen Grün gehalten. In der Mitte sieht man ein Schlüsselloch, welches golden umrandet ist. Am Rand des Covers ist ein Rahmen mit schönen Schnörkeln zu erkennen. Alles lässt den Leser erkenne, dass hier auf moderne Weise an altes Buch dargestellt werden soll. Ich finde es sehr gelungen und hätte dieses Buch im Handel definitiv aus dem Regal gezogen, da es ein richtiger Eye-catcher ist.

Nun zum Inhalt: Die Geschichte startet mit einem Prolog, wessen Atmosphäre dunkel und mystisch ist. Der Leser kann direkt erahnen, dass hier magisches vor sich geht, ohne, dass es offen beschrieben werden muss. Noël wirkt in dieser kurzen Szene recht sympathisch. Er spricht sehr höflich mit Gaston, dem Puppenspieler, welcher einen quirrlichen Eindruck macht. Es scheint, als ob die beiden ein Geheimnis teilen - da kommt bestimmt noch ein interessanter Handlungsstrang auf uns zu.
Danach folgt eine kurze Textpassage, die von Philippe Gustave Chevalier stammt. Dieser ist der verstorbene Großvater unserer Protagonistin Clara. Diese Passage ist so schön, die würde ich mir am liebsten in mein Lesezimmer hängen. Wie er über Bücher und Magie spricht, hat mich sehr berührt. Spätestens da war mir klar, dass ich dieses Buch dringend lesen muss!

Im darauf folgenden ersten Kapitel lernen wir Clara dann auch kennen. Sie ist 16 Jahre alt und fährt seit langem mal wieder nach Frankreich, um dort ein Praktikum in dem Antiquariat zu machen, in dem auch ihr Großvater gearbeitet hatte. Sie träumt davon mal eine so gute Buchbinderin zu werden, wie ihr Großvater einer war. Er wusste immer genau, welche Hilfe die alten Bücher benötigen. Er hat ihr damals schon geraten, dass sie niemals auf die Menschen hören soll, sondern immer darauf, was die Bücher sagen, was sie brauchen und sich dann daran zu halten.
Betrieben wird das Antiquariat von Yvette, welche Clara auch vom Bahnhof abholt. Sie wirkt sehr liebevoll und offen, außerdem ein bisschen aufgedreht, was sich bei ihr aber sehr angenehm anfühlt.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Man findet ganz leicht in den Lesefluss und gleitet nur so durch die Seiten.
Schon jetzt ist deutlich zu spüren, dass da noch so einiges auf den Leser zukommt, was in mir eine starke Vorfreude weckt. Ich kann es nicht erwarten, weiter zu lesen und gedanklich den Staub der alten Bücher einzuatmen und zu träumen.