Hält, was Cover und Klappentext versprechen

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la calavera catrina Avatar

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Es werden abenteuerliche Sommerferien für die 16-jährige Clara, als sie von München nach Lyon reist, um ein Praktikum in einem alten Antiquariat zu beginnen. Dort befindet sich nämlich die Buchbinderwerkstatt ihres verstorbenen Großvaters, der ihre Leidenschaft für alte Bücher entfachte. An diesem Ort fühlt sie sich wohl und mit ihm verbunden. Den 17-jährigen Théo, der bei seiner Tante zu Besuch ist, erlebt sie anfangs als verschlossen. Seine ganze Aufmerksamkeit gehört seinem Smartphone. Doch Clara weckt sein Interesse, als sie von ihren nächtlichen Beobachtungen berichtet und ein seltsames Prickeln erlebt, das sie zu einem magischen Geheimnis führt.

Besonders das erste Drittel hat es mir angetan. Ich mochte die verstaubte Atmosphäre des Antiquariats, die Einblicke in die Welt eines Buchbinders, die sympathische Tante Yvette und die geheimnisvollen Ereignisse, in dieser für Clara aufregenden Bücherwelt am Anfang eines Sommers. Die Ich-Perspektive von Clara ist genau richtig, um das Gefühl zu haben, man wäre dabei, was der anschauliche Schreibstil unterstreicht. Am Ende mancher Kapitel findet man Zitate und Briefe von verschiedenen Figuren aus dem Buch, die Geheimnisse preisgeben und von der Liebe zu Büchern erzählen. Sehr schöne Details, die das Buch wunderbar abrunden. Abgesehen vom Prolog wird die Geschichte geradlinig erzählt, was es ermöglicht, entspannt der Handlung zu folgen und einfach abzutauchen. Dabei wechseln sich spannende, romantische, erklärende und gedankenverlorenen Szenen mit Clara und Théo ab, während sie auf einem abenteuerlichen Trip durch Frankreich den magischen Geheimnissen auf die Spur kommen und versuchen, ihre Verfolger abzuschütteln. Ganz natürlich und erzählerisch mitreißend, überzeugt die Autorin Daphne Mahr mit magischer Kreativität rund um Bücher, französischem Flair, interessanten Charakteren, kurzen Kapiteln und einem runden Ende.