Poetisch und lebensklug – typisch Peter Stamm!

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Ich habe bisher jeden Roman von Peter Stamm gelesen und war jedes Mal fasziniert, gerührt und begeistert von seinem überaus ästhetischen Stil und seinen klugen Beobachtungen. "Das Archiv der Gefühle" hätte ich beinahe übersehen, da mich das Cover viel eher an ein Jugendbuch erinnerte. Zum Glück habe ich noch ein zweites Mal hingesehen!

In vertrauter Manier steht wohl auch in diesem Roman eine Sinnsuche des Ich-Erzählers im Vordergrund – seine Beobachtungen der Umwelt und seine Erinnerungen an die Franziska, die er in Kindertagen kannte, die Beschreibung seiner Archivarbeit und der Bedeutung, die sie für ihn hat, haben etwas irgendwie Herzzerreißendes. Die Leseprobe lässt mich gleich tief eintauchen in seine Gedankenwelt und lässt mich mitfühlen, denn sein Leben scheint nicht so zu laufen, wie er es sich einmal vorgestellt hat. Einsamkeit dringt aus jeder Zeile. Wie wird Franziska in dieses Leben hineinpassen? Wird sie ihm helfen können?

Der Stil ist dabei so einfach, schlicht und doch poetisch, dass ich fast Gänsehaut habe. "Das Archiv der Gefühle" ist ein wirklich vielversprechender neuer Roman von Peter Stamm, den ich gerne meiner Stamm-Sammlung hinzufügen würde.