Sehnsucht und Realität

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trebor Avatar

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Offensichtlich bedarf es heutzutage großen Mutes, unpopuläre Denkansätze zu äußern oder gar einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Dies wird Björn Vedder zu spüren bekommen ob seines Buches "Das Befinden auf dem Lande".
Meinen Respekt erhält er jedenfalls !

Denn es ist ein kluges Buch, und ein ehrliches, bei dem es nicht darum geht, das Stadt- und Landleben gegeneinander auszuspielen.
Der Autor beobachtet anhand des Verhaltens auf dem Lande eine provinzielle Denkweise, die sich mehr und mehr in den Städten ausbreitet und sich seit geraumer Zeit auch gesamtgesellschaftlich auswirkt.

Er untermauert seine Thesen mittels Zitaten bekannter Philosophen und Literaten unterschiedlichster Jahrhunderte sowie unbekannter Soziologen und Politikwissenschaftler.
Da die eigenen Erfahrungen des Autors aus den Regionen Westfalen und des Ammersees gespeist werden, sind seine provokanten Aussagen nicht ganz so verwunderlich.
Denn an den extrem traditionellen Orten lässt sich nunmal einfacher ablesen, was ansonsten zwar auch vorhanden ist, aber eher dumpf und unterschwellig daherkommt.

Alles in allem ist es eine amüsant zu lesende Warnung vor den Abgründen der dörflichen Gemeinschaft und vielmehr ein Aufruf zu gesellschaftlichem Zusammenhalt.