Über die Klischees oder nicht-Klischees des Landlebens

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buecher_liebefeld Avatar

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In seinem Essay beschreibt Björn Vedder die radikale Veränderung, als er aus der Stadt mit seiner Familie auf das Land zieht.
Gesellschaftlich erlebt Björn Vedder seinen Werdegang mit der Familie, wie es tausende anderen auch erleben: Das Leben in der Stadt ist zu groß, zu monströs und letztlich auch zu teuer und nicht mehr bezahlbar. Sobald Kinder in die Familie geboren werden, werden nicht nur finanzielle Aspekte präsenter, sondern zudem der Wunsch nach mehr Platz und Natur immer größer.

Vedder erzählt anschaulich von einzelnen Aspekten des Lebens auf dem Lande und verortet wunderbar, wie der Einzelne sich in seiner neuen Dorfgemeinschaft anzupassen hat, da man sonst keine Chance hat, ein Teil ebendieser Gemeinschaft zu werden. Vorurteile werden hier bedient, an denen man am Ende sieht, das sie eben doch keine sind, sondern in Anteilen wahrhaftig sind. Teilweise erscheinen mir die Darstellungen zu klischeehaft, bspw. als Vedder seine Kinder zum Kindergarten bringt, aber möglicherweise ist es eben genau das, was am Landleben kein Vorurteil ist. Schlussendlich kann sich derjenige ein Urteil über die Vor- und Nachteile des Landlebens erlauben, der sowohl Stadt- als auch Landleben kennengelernt hat.

In meiner Vorstellung gleicht das Landleben immer einer Idylle, diese wird allerdings durch den Essay von Vedder widerlegt.

Insgesamt ein tolles Buch, das sich leicht lesen lässt und zum Nachdenken anregt. Von meiner Seite eine klare Kauf- und Leseempfehlung!