Das Beste von Allem für vier junge Frauen

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„Das Beste von Allem“ handelt von den vier Frauen Caroline, Gregg, April und Barbara in den 1950er Jahren, die nach New York kommen um ihr Glück zu finden. Alle Frauen arbeiten fast zeitgleich im Verlag Fabian’s

Caroline ist frisch nach New York gezogen, nachdem sich ihr Verlobter von ihr getrennt hat und strebt nun eine Karriere als Lektorin an. Sie findet zunächst Gefallen an ihrem Kollegen Mike Rice, mit dem sie hin und wieder essen geht.

Gregg hat den Traum Schauspielerin zu werden und nimmt den Job bei Fabian nur an um etwas Geld zu verdienen. Sie verliebt sich hoffnungslos in David Savage, doch der trennt sich eines Tages von ihr. April wird fortan zu einer Art Stalkerin und nimmt ein tragisches Ende.

April ist auf der Suche nach der großen Liebe. Diese glaubt sie in Eddie gefunden zu haben und hofft auf einen Heiratsantrag. Doch der lässt auf sich warten. April wird schwanger und sieht sich dazu genötigt abzutreiben. Die letzte Frau im Bunde ist die bereits geschiedene Barbara. Sie arbeitet im Beautyressort einer Frauenzeitschrift des Fabian Verlages und hat bereits eine kleine Tochter.

 

Zunächst einmal fand ich das Cover und die Gestaltung des Buches wirklich toll: Eine junge Frau, die hoch oben über den Dächer New Yorks sitzt, die ihr zu Füßen liegt. An den Seiten ist das Buch zudem mit kleinen Schuhen und Cocktailgläsern verziert. Allerdings kann diese Gestaltung bei potentiellen Lesern/Leserinnen durchaus zu Verwirrung führen, denn das „Beste von Allem“ ist kein typischer Chick-Lit-Roman.

Die Geschichte wird in jedem Kapitel aus einem anderen Blickwinkel heraus erzählt. Man liest nie etwas doppelt, doch merkt recht schnell, dass alle Frauen etwas miteinander zu tun haben. Dieser Perspektivenwechsel hat mir persönlich sehr gut gefallen.

Da der Roman bereits in den 1950er Jahren geschrieben wurde, sind demnach auch die Träume und Wünsche geprägt von Hochzeit, Ehe und Familie. Ein Job für die Frau sollte möglichst nur übergangsweise bis zum ersten Kind sein. Danach ist der Mann für den Lebensunterhalt zuständig und die Frau für den Haushalt und die Kindererziehung, das klassische Rollenmodell.

Besonders Aprils Traum ist es nach diesem Modell zu leben und häufig gibt sie sich sehr naiv, was ich manchmal wirklich nervig fand und ich sie gern hin und wieder geschüttelt hätte. Zudem finde ich manche Handlungsstränge, besonders was Gregg angeht wenig nachvollziehbar. An manchen Stellen ist der Roman sehr langatmig und ich musste mich hin und wieder zwingen weiterzulesen. Da ich aber wissen wollte, wie es endet und ich kein Buch aus der hand legen möchte, welches ich nicht beendet habe, habe ich es letztlich doch geschafft.

Besonders gut gefallen hat mir Caroline (nicht wegen dem gleichen Namen) sondern weil sie der heutigen Frau am nahesten kommt und man ich mich am besten mit ihr identifizieren konnte. Sie sucht zwar ein Happy End im Leben, reduziert dieses jedoch nicht nur auf Mann und Kind sondern möchte auch gern persönlichen Erfolg erreichen und Karriere machen.

Der Roman bietet einen interessanten Einblick in das Frauenbild und den Wandel in den 1950er Jahren, vom klassischen Rollenbild der Hausfrau, hin zur selbstbestimmten Frau. Trotz einiger kleiner Abstriche ist der Roman lesenswert.