Etwas zäh, sehr melodramatisch ohne dem gewissen Etwas

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theujulala Avatar

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Das Cover ist hübsch anzusehen. Es verteilen sich darauf Brombeeren, Blaubeeren und Minze mit rosa Macarons. Was mich dann doch eher an ein Rezeptbuch erinnert. Ich mag es trotzdem.

Die Leseprobe hat mich nicht wirklich mitgerissen. Sprachlich ist es eingängig und einfach geschrieben ohne Raffinesse, man kann es gut und schnell lesen. Trotzdem wird mit viel wörtlicher Rede gearbeitet, was das ganze etwas zäh wirken lässt. Ich vermisse mehr Umschreibung der Umgebung. Wie sieht die Küche aus, wie Julians Arbeitszimmer...

Anfangs habe ich mich auch gefragt, wie alt denn die Protagonisten sind und in welchem Zeitalter wir uns befinden. Die Geschichte plätschert so dahin, und nach ein paar Seiten habe ich die letzten nur noch quergelesen, da es mich nicht wirklich gefesselt hat.

Auch wenn Nora unheimlich trauert, konnte ich nicht wirklich einen tieferen Bezug zu ihr aufbauen. Ich persönlich finde diese traumatische Trauer nach einem Jahr irgenwie ein bisschen übertrieben. Okay, ich habe bisher (noch) keinen Partner verloren, aber meine Mutter vor 3 Jahren. Wahrscheinlich gibt es das wirklich, dass man nach 1 Jahr immer noch auf den Geruch eines Lieblingsgericht des verlorenen Partners kotzen muss...

Schön fand ich aber, dass das Hollunder-Gelee Rezept dazwischen abgebildet wurde - also doch ein Kochbuch? ;)

An der Verlosung werde ich nicht teilnehmen, dafür hat mich der Leseeindruck nicht abgeholt.