Ein berührendes Buch für Winterabende
‚Es ist nie zu spät, das zu werden, was man hätte sein können‘. Dieser Spruch der Schriftstellerin George Eliot prangt wie ein Motto über der Geschichte, die Sally Page erzählt. In dem kleinen Schreibwarenladen im Londoner Norden, den Jo Sorsby vertretungsweise für ihren Onkel übernimmt, gehen recht skurrile Menschen ein und aus. Jeder trägt sein Päckchen mit sich herum. Jo selbst hat eine Trennung hinter sich und kümmert sich zunächst um das aus der Zeit gefallene Warenangebot, darunter eine Kollektion von Füllhaltern und Briefpapier. ‚Heutzutage schreibt doch kein Mensch mehr Briefe‘, hatte eine Kundin gesagt. ‚Ich schon‘, so Jo’s Antwort. So kommt sie mit ihrer Kundschaft ins Gespräch. Darunter sind Malcolm, ein ehemaliger Steuerberater, der jede Woche ein neues Notizbuch für sein Buchprojekt kauft, eine Vikarin auf der Flucht, Eric, der Vikinger, seines Zeichens der Optiker des Viertels. Sally Page’s Figuren sind einem von Anfang an sympathisch und es entwickelt sich eine großartige Geschichte um Freundschaft. Leider entstehen dabei einige Längen, insbesondere dann, wenn die Protagonistin Jo über ihre vernachlässigte Freundschaft mit Lucy sinniert und grübelt.
Die Geschichte gewinnt an Fahrt, als Malcolm von seinem Projekt spricht und Jo und die Vikarin mit auf den Friedhof Hillgate Cemetery nimmt. Dort befinden sich die Grabstätten einiger Prominenter wie Karl Marx oder der Schriftstellerin George Eliot. Malcolms literarischer Ansatz ist es, darüber zu philosophieren, worüber deren Geister wohl heute sprechen würden. Nach meinem Empfinden kommt dieser Ansatz leider zu kurz im Gegensatz zu Jo‘s ausufernden Selbstreflexionen. Insofern werden die Erwartungen hinsichtlich des Buchtitels nur teilweise eingelöst. Was also bleibt von Sally Page’s Roman im Gedächtnis? Auf jeden Fall die Erinnerung an ein atmosphärisch gelungenes und emotional berührendes Buch von Freundschaft und Neuanfang.
Die Geschichte gewinnt an Fahrt, als Malcolm von seinem Projekt spricht und Jo und die Vikarin mit auf den Friedhof Hillgate Cemetery nimmt. Dort befinden sich die Grabstätten einiger Prominenter wie Karl Marx oder der Schriftstellerin George Eliot. Malcolms literarischer Ansatz ist es, darüber zu philosophieren, worüber deren Geister wohl heute sprechen würden. Nach meinem Empfinden kommt dieser Ansatz leider zu kurz im Gegensatz zu Jo‘s ausufernden Selbstreflexionen. Insofern werden die Erwartungen hinsichtlich des Buchtitels nur teilweise eingelöst. Was also bleibt von Sally Page’s Roman im Gedächtnis? Auf jeden Fall die Erinnerung an ein atmosphärisch gelungenes und emotional berührendes Buch von Freundschaft und Neuanfang.