Eingesogen in die Geschichte von Richard Flynn

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nadines_buecher Avatar

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Wäre ich Peter Katz, hätte auch der Auszug aus Richard Flynns Buch in seinen Bann geschlagen. Das Jahr 1987 - Mode, Videospiele, Musik, Politik in den USA - tritt einem so deutlich und plastisch entgegen, dass man den melancholisch-alternativen-weil-angehenden-Schriftsteller Richard und die sich mit Popkultur, Mainstream und TV ablenkende Psychologiestudentin Laura direkt auf der Couch vor dem Fernsehapparat lümmeln sieht, bewaffnet mit Popcorn und Cola aus der Dose. Richard erzählt von sich, seiner damaligen Einstellung, seiner Familie, dem Gefühl kein Zuhause mehr zu haben nachdem sein Vater verstarb und die Mutter mit dem Bruder in die Stadt ihrer Kindheit zurückgezogen war, und davon, dass er sich in Laura verliebte, die nach einer missglückten kurzen Beziehung nun herausfinden wollte, wie Männer denken. Dass ihr beider Leben sich durch den hochgelobten und verehrten Professor Joseph Wieder verändern würde, deutet Richard in seinem Brief an den Verlag an, für den Peter arbeitet. Und schon beginnt für Peter die Suche nach der Wahrheit. Wird sie sich von ihm ans Licht locken lassen, oder bleibt sie in einem Spiegel-Labyrinth verborgen, wie der Titel von Richards Buch andeutet.
Schreibweise, Charaktere und Handlung faszinieren mich. Ebenso die Spiegelung eines Universitätsgebäudes - Princeton? - auf dem Cover, das leicht ins blutrote übergeht. Mehr davon!