Krimi im historischen Wien

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borabora Avatar

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Wien, 1983: Leopold von Herzfeldt zieht gezwungenermaßen von Graz nach Wien um und fängt als Inspektor bei der Polizei an. Gleich an seinem ersten Arbeitstag macht er sich bei seinen Kollegen unbeliebt mit seiner Art und mit seinen neuen Untersuchungsmethoden, die in Wien noch gänzlich unbekannt sind. So wird er quasi aufs Abstellgleich gestellt und soll anstatt an einer grausigen Mordserie gepfählter Frauen mitzuarbeiten, einen Selbstmord untersuchen. Dabei trifft er auf den Totengräber Augustin Rothmayer.

Das Buch des Totengräbers ist der Auftakt einer Reihe um den Ermittler Herzfeldt und den Totengräber Rothmayer, zwei recht spezielle Charaktere, dabei aber beide nicht unsympathisch. Herzfeldt nimmt in diesem Buch eine deutlich prominentere Rolle ein, der Totengräber taucht zwar immer wieder auf und liefert Hinweise auf den Täter, dennoch bleibt er doch sehr im Hintergrund. Am Anfang eines jeden Kapitels steht ein Ausschnitt aus dem Buch, an dem der Totengräber arbeitet, daher auch der Titel.

Was mir besonders an dem Buch gefallen hat, ist die Zeit, in der die Geschichte stattfindet. Die ganze Welt ist im Umbruch: die ersten Fahrräder und Automobile erscheinen, Gaslaternen erleuchten die Nacht, die Kriminalistik und Fotographie werden geboren. Zudem beschreibt der Autor das damalige Wien so lebhaft, dass man das Gefühl hat neben dem Inspektor zu stehen und ihm über die Schulter zu schauen. Das Cover ist dunkel gestaltet und sehr passend für die Geschichte. Der Schreibstil ist flott und angenehm zu lesen. Für Fans von historischen Krimis ein Muss !