Gute Themen doch zu wenig Tiefgang!

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carmensita Avatar

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Dieses Buch liest sich als großes Ganzes erstmal sehr flüssig und leicht. Die Handlung ist für jeden gut zugänglich und der Autor greift Themen auf über die sich viel mehr Leute einmal Gedanken machen sollten! Er spinnt die Lebensweisheiten die er den Lesern mitgeben möchte geschickt durch kleinere Geschichten in die Handlung ein. Dadurch wird alles sehr gut nachvollziehbar und man kann der Geschichte immer leicht folgen. Doch trotz allem fehlt dem Buch etwas…

Bei manchen Passagen ist da ein Gefühl, das will einfach nicht weggehen. Vielleicht liegt es auch an seinem Schreibstil der bei mir dieses Gefühl aufkommen lässt, denn der Inhalt, die Handlung und die Themen wären im Grunde genau mein Fall. Die Kapitel haben auch eine angenehme länge, sodass man gerne weiterliest und ich mit dem ersten Drittel bereits am ersten Abend durch war 🙂
Aber Bas Kast schreibt für mich manchmal zu .. unliterarisch? Er schreibt z.B.: „Irgendwann sagte ich“, „Später“, „Manchmal der Gedanke“ oder verwendet auch manche Aussagen wie „das ist halt so“, Für mich ist ein >Roman< immer auch Kunst – literarisches Schaffen – und nicht etwas das man „schnell mal aus dem Hut zaubert“. Durch solche Passagen gewinne ich jedoch den Eindruck es wäre so. Sie geben mir das Gefühl als wäre jemand in Eile und genießt sein Schaffen nicht. Ich bin da vielleicht speziell. Aber wenn der Autor so schreiben möchte, sollte er lieber bei Sachbüchern bleiben, denn sein Buch „der Ernährungskompass“ war legendär.

Zu Handlung und Themen gehen diese wie bereits erwähnt in genau die richtige Richtung! Sich auf die Suche zu begeben, wer man denn tatsächlich sein möchte, sich einzugestehen dass man im Leben schon einiges versäumt hat, da man vieles was man sich wünscht einfach verdrängt und stattdessen tut was von einem verlangt wird, ist bestimmt etwas das nicht nur einzelne Personen betrifft. Es werden wirklich viele gute Botschaften durch das Buch aufgezeigt – wenn man sie sehen möchte. Die Geschichte ist aber dennoch eher oberflächlich und würde noch mehr Tiefgang vertragen. Das Buch ist ja doch eher sehr dünn, hier hätte man meiner Meinung noch sehr viel mehr rausholen können.

Es taugt als Lesestoff zwar mehr als Genusslektüre für die kommenden Winterabende, die mit ihrem Inhalt zum Nachdenken anregen soll und bei manche womöglich auch noch mehr bewirkt.
Mich hat sie dann durch ihre Charaktere schließlich auch etwas an meine eigene Kindheit erinnert, da auch mein Vater ein Arbeitstier war bzw. ist und nicht so viel Zeit für uns hatte, wie er im nachhinein gerne gehabt hätte oder hätte haben sollen… ? Einen Onkel wie Valentin hätte ich mir im Alter von Nicolas auch gewünscht – den gab es leider nicht 😦

Fazit
Eine nette Geschichte mit guten Botschaften die sich leicht und flüssig lesen lässt und aus der man sich Zitate sowie kleine Geschichten stibizen kann 😉