Kein Roman, sondern ein notdürftig als Roman verkleideter Lebensratgeber

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corsicana Avatar

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Bas Kast hat einen bekannten Ernährungsratgeber geschrieben. Jetzt hat er ein Ratgeberbuch direkt für das ganze Leben geschrieben. Leider hat er diesen als Roman getarnt. Das war keine gute Idee.

Das Buch beginnt vielversprechend: Ein Junge nach dem Abitur, die Zukunft liegt vor ihm. Aber er versinkt in Liebeskummer. Sein Onkel, ein unkonventionell lebender Schriftsteller, lädt ihn in seine Villa im Süden ein und gibt ihm den Glauben an das Leben wieder.

Dies war die Leseprobe - Und dann habe ich mir das Buch bestellt.

Leider wusste ich nicht, dass es sich eigentlich nicht um einen Roman handelt, sondern um einen notdürftig als Roman getarnten Ratgeber.

Wenn ich einen Ratgeber oder ein Sachbuch möchte, dann kaufe ich mir eins. Wenn ich einen Roman lesen möchte, dann erwarte ich eine ausgefeilte Sprache, eine schöne und ein wenig spannende Geschichte. Und ich erwarte durchaus Erkenntnisse - aber welche, die sich subtil bei mir einschleichen - durch die Handlung des Romans beeinflusst.

Bei diesem Roman wird mir alles mit der Holzhammer-Methode vorgelegt. Fertig produziert. Ich brauche nicht mehr nachdenken. Sicherlich praktisch für einige Menschen, die sich noch nicht so sehr mit ihrem eigenen Leben beschäftigt haben. Für mich war es nix. Denn ich habe schon viel und oft über mein Leben nachgedacht. Daher brauchte ich die ganzen Ratschläge nicht. Jedenfalls nicht so. Die Bücher von Michael Ende waren da schon besser geeignet.

Die Romanhandlung spare ich mir hier. Sie ist ganz nett. Mehr aber auch nicht. Sprachlich recht einfach, dazu fehlt der Erzählung Tiefe und alles ist reines Klischee. Alle sind gutaussehend, süß und hübsch und erfolgreich. Aha.

Der Autor sollte bei seinen Ratgebern bleiben.