Ein Sommer...und viele Sommer später

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bavaria123 Avatar

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Ich mag die Cover, die im Diogenes Verlag verwendet werden, sehr gern. Zum einen weiß ich sofort, um welchen Verlag es sich handelt, zum anderen passen diese Cover auch zum Inhalt. Und das ist bei "Das Buch eines Sommer" ebenfalls so. Wenn das Bild auch eigentlich "The Arrival of Spring in Woldgate" betitelt ist, so sieht es doch wie Sommer aus.

Von Bas Kast habe ich bisher noch nichts gelesen. So war ich auf diesen Roman gespannt, denn schon der Klappentext macht neugierig. "Das Leben, das zu uns passt und uns erfüllt." Ja, wer kann schon sagen, dass er genau das Leben lebt, das erfüllt und glücklich macht?

Bas Kast schreibt aus der Sicht des Workaholic Nicolas, der in die Fußstapfen seines Vaters getreten ist und somit ein Pharmaunternehmen leitet, das sich vor allem einem Mittel gegen die Alterung verschrieben hat. Durch diese Ich-Form fühlt man sich sehr schnell in das Buch hinein gezogen und spürt den Druck und den Stress, der auf dem Protagonisten lastet. Dadurch ist die Geschichte auch kurzweilig und unterhaltsam.

Gefallen hat mir der in den Rückblenden vorgestellte Onkel Valentin. Er ist sympathisch und hat sicher am ehesten ein Leben geführt, das zu ihm passt.

Ich lese nicht so gern philosophische Erläuterungen zum Leben oder gar Sachbücher, die mir nahe bringen möchten, wie ich Achtsamkeit und Selbstfindung erleben soll. Und das habe ich hier ebenfalls haben wollen und auch nicht bekommen. Für mich eben gut so, andere vermissen dann möglicherweise Tiefgang in dieser Richtung.

So ist "Das Buch eines Sommers" eine sommerliche Geschichte, die gut unterhält und nicht zu schwer in Kopf und Magen liegt.