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_sabrina_ Avatar

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Nicolas, ein Mann mittleren Alters, der alles zu haben scheint, führt die Firma seines Vaters weiter und möchte ein Medikament entwickeln, dass das Altern aufhält. Kein leichtes Unterfangen, Stress so weit das Auge reicht und daher wird Nicolas auch seiner Familie nicht wirklich gerecht. Gerne hätte er ein Leben wie sein Onkel geführt, der als Schriftsteller erfolgreich und glücklich war. Doch Nicolas fand nicht die Muße und nahm sich auch nur selten Zeit seinen geliebten Onkel zu treffen – bis es dann plötzlich zu spät ist…

Selbstfindungsromane finde ich entweder richtig gut oder das genaue Gegenteil. Dazwischen gibt es selten was, aber hier ist es genauso gekommen. Den Beginn fand ich ja noch recht gelungen, wenngleich ich den Protagonisten einfach nicht so richtig mochte. Er ist mir einfach einen Tick zu selbstherrlich und nicht sympathisch, im Gegensatz zu seinem verstorbenen Onkel, von dem ich gerne mehr erfahren hätte.

Schon zu Beginn hatte ich eine Idee, wie das Buch enden würde, jedoch hatte ich die Hoffnung, dass es überraschende Wendungen gibt – leider blieben die aus und das Buch blieb glatt. Ganz wie der Protagonist Nicolas und jeder Konflikt, der sich einfach so in Wohlgefallen aufzulösen scheint. Ins Detail werde ich nicht gehen, aber das tut der Autor in dem recht dünnen Buch ja auch nicht. Im Endeffekt eine nette Geschichte mit vielen aneinander gereihten Lebensweisheiten, wie man sie von Kalendern kennt, aber ohne den versprochenen philosophischen Tiefgang. Im Gegenteil war es viel zu vorhersehbar und auch wenn mich manches nachdenklich stimmte und mein eigenes Leben reflektieren ließ, hat es leider nicht nachgewirkt. Dabei hätte das Buch durchaus einiges an Potential gehabt.