Wieder zu sich selbst finden

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efka Avatar

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Der junge Nicolas träumt davon, eines Tages Schriftsteller zu werden – wie sein Onkel Valentin. Dreißig Jahre später sehen wir den selben Nicolas, der die Pharma-Firma seines Vaters übernommen hat. Der Alltag hat heimlich Einzug in sein Leben gefunden. Der unerwartete Tod seines Onkels, mit dem ihn seit seiner Jugend eine respektvolle Beziehung verbindet, setzt in ihm einen Prozess in Gang, dem wir über den kurzweiligen Roman beiwohnen dürfen.

Das Geschichte ist gespickt mit Anspielungen und Metaphern über das Leben und dem Tod. In einer Art Traum führt Nicolas Gespräche über Vergänglichkeit und das wirklich Wichtige im Leben. Anfängliche Rechtfertigungsversuche, warum sein Leben eine andere Wendung genommen hat, als er sich als Jugendlicher vorgenommen hatte, weichen bald einer Einsicht. Es ist der Konflikt zwischen seiner Arbeit und seiner Familie, zwischen Zwängen und Freiheit, zwischen der reinen Länge eines Lebens und dessen Inhalt. Frei nach dem Dalai Lama „Er ist so auf die Zukunft fixiert, dass er die Gegenwart nicht genießen kann.“

Im kurzweiligen Roman von Bas Kast geht es um das Leben, Familie und der Auseinandersetzung mit dem Tod. Dass es sich dabei um Themen handelt, die einzeln betrachtet bereits im Stande sind, ganze Bücher zu füllen, wird in dem nur 240 Seiten fassendem Roman stellenweise deutlich.
Der philosophische Ansatz vermag es, seinen Leser zu inspirieren und den Anstoß für eine eigene Auseinandersetzung mit diesen Themen zu geben. Es schafft es aber nicht immer, sich angemessen sich mit diesem weitreichenden Themengebiet auseinanderzusetzen.