Bleibt hinter den Erwartungen zurück

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jens1991 Avatar

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Zur Zeit der Renaissance lebt die Nonne Beatrice als Bibliothekarin in einem italienischen Kloster. Sie ist eine Einzelgängerin und findet nur in ihren Büchern und Manuskripten Zuflucht vor dem beschwerlichen Leben hinter den Klostermauern. In einer winterlichen Nacht tauchen dann jedoch zwei schwer verwundete Frauen am Klostertor auf. Sie erliegen ihren Verletzungen, doch sie führen ein mysteriöses und unleserliches Buch mit sich. Beatrice nimmt das Buch und bringt damit sich und ihre Mitschwestern in große Gefahr. Denn die verstorbenen Frauen gelten als Ketzerinnen und das Buch wird von Vertretern der Kirche dringend gesucht.

Die Autorin Meg Clothier hat mit “Das Buch Eva” einen feministischen Historienroman vorgelegt, der nun in der Übersetzung von Edith Beleites auf Deutsch erschienen ist. Die Grundidee ist durchaus spannend, wurde der Roman doch vom rätselhaften Voynich-Manuskript inspiriert. Dieses real existierende Buch ist in einer unbekannten Schrift verfasst, enthält faszinierende Abbildungen und konnte bis heute nicht entziffert werden. Allerdings wirkt die Handlung von Clothiers Roman an vielen Stellen blutleer und der Erzählstil häufig nebulös. Die Herkunft des geheimnisvollen Buches wird kaum erklärt, vielmehr treten mystische und magische Aspekte in den Vordergrund. Dazu ist die Sprache vielfach zu eintönig. Interessant wiederum ist die Darstellung des klösterlichen Lebens. Zudem werden die Auswirkungen von religiösen Fanatismus überzeugend geschildert. Insgesamt konnte mich der Roman aber leider nicht wirklich überzeugen.