Die Bücherarche

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dicketilla Avatar

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Wie habe ich Jean Perdu und seine Pharmacie Littéraire, sein Bücherschiff, geliebt. Eine Geschichte, die so wunderschön im „Das Lavendelzimmer“ erzählt wurde. So konnte ich es kaum erwarten wieder etwas über ihn erfahren

Perdu, galt auch als Makler geheimer Manuskripte. So erhält er einen Umschlag, in dem sich das Manuskript des verstorbenen José Saramago befindet. Öffnen darf er diesen erst, nachdem er einige Auflagen erfüllt hat. So begibt er sich auf Anraten seiner Freunde wieder Reisen mit seinem Bücherschiff, begleitet von seinem Freund Max Jordan, der sein zukünftiges Vatersein verarbeiten muss. Es geht über die Kanäle Frankreichs bis nach Paris. Sogar die Straßenkatzen Kafka und Lindgren sind wieder mit an Bord, und es werden noch andere Passagiere dazu stoßen, die Perdu herausfordern werden.
„Menschen und Bücher zusammenzubringen. Auf eine Weise, die manche Kunden und Kundinnen nur schwer verkrafteten - Perdu verkaufte ihnen nicht die Bücher, die sie wollten. Sondern die, die sie brauchten.“

Zusätzlich zu der Geschichte hat Nina Georg ihrem Protagonisten noch die „Große Enzyklopädie der Kleinen Gefühle“ an die Hand gegeben. Ein Nachschlagewerk für Buchhändlerinnen, Buchhändler und andere Literarische Pharmazeuten. In dieser hält Perdu die unterschiedlichsten Gefühle rund um das Lesen fest. Sei es die Leselust, der lesende Mensch, Bücherfreundschaften oder vom Reisen der Gedanken, um nur einige zu nennen. Stets mit einer Vielzahl von Büchern, Autoren gefüllt. Es geht nicht nur um Bücher, sondern auch, was sie mit uns machen, welche Gefühle sie in uns auslösen, welchen Rat oder Weg sie für den Leser bereithalten.
Diese werden stets am Ende der einzelnen Kapitel gehängt, sind aber manchmal genauso umfangreich wie das vorangegangene Kapitel. Diesen Umstand empfand ich aber oft als störend und störte meinen Lesefluss rund um die Handlung des Erzähltem.

Ich habe noch nie so lange für ein von mir sehnsüchtig erwartetes Buch benötigt. Irgendwie konnte es mich diesmal nicht fesseln, ließ mich oft abbrechen, obwohl es durchaus auch schöne Momente gab. So bleibe ich leider etwas enttäuscht zurück. Vielleicht war es auch der falsche Zeitpunkt, störten mich abschweifende Gedankengänge, die mich diesmal nicht in die Geschichte tragen konnten. Ich hätte gern gewusst, welches Buch mir Perdu dagegen empfohlen hätte.

Aber jeder Leser sollte sich selbst seinen Eindruck verschaffen, und unvoreingenommen der Geschichte folgen.