Die Fortsetzung von „Das Lavendelzimmer“

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„Das Lavendelzimmer“ ist eines meiner Lieblingsbücher aus den vergangenen zehn Jahren. Ich habe es mehrmals gelesen und oft verschenkt. Jedes Mal fragte ich mich, wie es denn mit Monsieur Perdu und seinem Bücherschiff weiterging, ob die neue Liebe hielt und ob sich der Aufbruch an andere Ufer gelohnt hat. Jetzt weiß ich es: Im neuen Band „Das Bücherschiff des Monsieurs Perdu“ erzählt Nina George die Geschichte weiter, die ein buntes Leben voller Sehnsüchte und Begegnungen enthält. Die Autorin zeichnet dabei Menschen, die das Herz berühren, die interessant erscheinen und denen man selbst begegnen möchte – wenn man ihnen nicht schon begegnet ist, ohne es zu bemerken. Seinem Prinzip, Menschen mit der für sie geeigneten Lektüre zusammenzubringen wie der Apotheker Patienten mit Medikamenten, ist Monsieur Perdu treu geblieben oder besser dahin zurückgekehrt, nachdem das Schiff für einige Zeit eine Bücherpause ertragen musste. Es sind die kleinen Momente mit ihren großen Gefühlen, die zum Umblättern und Einlassen auf das Abenteuer Buch motivieren.
Im Roman finden sich Sätze, die einen zum Innehalten zwingen, zum Nachdenken über sich selbst und Welt, über die Autorin und ihr Bestreben, und die man mehrmals lesen muss. „Das ganze Leben ist ein ständiger Wandel. Deshalb tut es vermutlich so weh“, heißt es da. Oder dass Bücher eine Arznei für die Diagnose Leben sind. Und für die Liebe sowieso. Die Liebe zum Buch, zum Leben und allem, was man lieben kann.
Bevor man die Lektüre dieses Buches beginnt, sollte man „Das Lavendelzimmer“ gelesen haben. Ohne verschenkt man einfach Lesegenuss und das Wissen um die Vorgeschichte der Reise.