literarische Apotheke

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urmeli Avatar

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Jean Perdu lebt nunmehr seit vier Jahren in der Provence, er ist glücklich mit der Bildhauerin Catherine und seinen Freunden. Bis er durch besondere Umstände sein Bücherschiff zurückerhält. Soll er wirklich sein Leben wieder ändern, wieder zurückschippern nach Paris? Max will ihn begleiten, er ist überfordert von der Nachricht, dass er Vater wird und er braucht Zeit zum Nachdenken. Während die Beiden die Wasserwege und Schleusen bereisen kümmert sich Max um social media, um Interneteinträge, Themen, die für Jean Perdu fremd sind. Durch den zunehmenden Bekanntheitsgrad kommen alte Bekannte und auch neue Menschen zu ihnen, zum Bücher kaufen und um ihre Probleme zu besprechen. Denn auf dem Bücherschiff gibt es nicht einfach Bücher zu kaufen, für Perdu sind Bücher Medizin, daher führt er eine Pharmacie, eine literarische Apotheke. Er spricht mit den Besuchern und sucht danach das richtige Buch für sie heraus.
Ein weiterer großer Passus in dem emotional geschriebenen Roman ist die große Enzyklopädie der kleinen Gefühle, mit denen sich Perdu durch die Beobachtungen die er macht, beschäftigt. Die Handlung wird langsam erzählt, es geht mehr um persönliche Befindlichkeiten als um Aktionen und man muss sich darauf einlassen, sonst wird es schnell langweilig. Einiges ist sehr fantasievoll, manches unrealistisch, manches gleicht einem Wunder, es ist auch ein wenig Märchen, natürlich mit einem Wohlfühlende. Manchmal ein wenig zu dick aufgetragen.