Märchenhaft, ätherisch und einfach großartig

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m.curie Avatar

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Nachdem ich "Das Lavendelzimmer" begeistert verschlungen hatte, habe ich mich sehr auf "Das Bücherschiff des Monsieur Perdu" gefreut. Die ersten Seiten hatte ich etwas Mühe, Zugang zu finden, aber als mir dieser dann gewährt war, konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen.

Monsieur Perdu kehrt auf das Bücherschiff, seine "Pharmacie Littéraire", zurück und macht sich wieder auf den Weg nach Paris. Dabei begegnet er ganz unterschiedlichen Menschen, die seiner Dienste bedürfen.

Allen, die sich darauf einlassen können und wollen, erzählt Nina George eine zauberhafte Geschichte über Menschen und Bücher und wie wichtig sie füreinander sein können. Ihr Sprache ist wortgewaltig, poetisch, romantisch, manche würden es vielleicht sogar kitschig nennen. "Und winzige Blüten knospten rund um ihr Herz auf, winzig klein, ganz helle Sternchen, die zu Besuch gekommen waren." Besonders charakteristisch für ihren Erzählstil sind fantasievolle Wortkreationen und das Stilmittel der Personifikation: "Sie [die Liebe] hat sich nichts zu schulden kommen lassen." So zeichnet sie auch die Protagonisten liebevoll und detailreich, selbst Tiere kommen nicht zu kurz.

Der Plot ist durchaus realistisch, aber auch märchenhaft, ein Buch, das ein wohliges Gefühl hinterlässt, ätherisch und einfach großartig! Eine literarische Apotheke, Bücher als Medizin und ein Bücherapotheker, der sie mit untrüglichem Instinkt anwendet - was für eine wunderbare Vorstellung!