Mein Rendezvous mit Monsieur Perdu war ein Reinfall

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amadea Avatar

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Vor Jahren habe ich Perdu durch „Das Lavendelzimmer“ kennengelernt. Ein etwas schrulliger Eigenbrötler, dennoch liebenswert, nett und unterhaltsam. So weit, so gut.

Nun also lief mir der Verschollene wieder über den Weg. Was sich partout nicht mehr einstellen wollte, war die Sympathie von damals. Das vermeintlich gemütliche dahin Schippern auf dem Bücherschiff war der sprichwörtliche Schlag ins Wasser.

Kurz und bündig auf den Punkt gebracht:
Das Buch hat mich über weite Stellen gewaltig genervt. Für meinen Geschmack ist es komplett überfrachtet. Mit den seitenlangen Einträgen, die einem als „Große Enzyklopädie der kleinen Gefühle“ verkauft werden, hat es George einfach übertrieben. Die Hälfte hätte allemal gereicht. Und was soll der Leser von einer über Nacht erfolgten Spontanheilung halten – außer nichts? Geht es noch unglaubwürdiger? Oh ja, spontan fallen mir dazu jene prominenten Namen ein, die unnötigerweise auch noch aus dem Hut gezaubert wurden.

Der Lesetipp auf den Autor Jean Bagnol hat das Fass dann aber endgültig zum Überlaufen gebracht. Jean Bagnol? Nie gehört. Wer soll das sein? Des Rätsels Lösung: Es ist ein Pseudonym, hinter dem Nina George und ihr Mann stecken. Jetzt schlägt‘s wirklich 13!

Dieses Wimmelbuch kann ich niemanden empfehlen. Stattdessen gibt es von mir heute den gutgemeinten Warnhinweis „Hände weg von diesem Larifari“.

Um wenigstens etwas Positives von mir zu geben: Das Beste an dem Buch ist sein schönes Cover.

Fin!