Seelenbuch

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gabriele 60 Avatar

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Nachdem ich vor Jahren Nina Georges „Lavendelzimmer“ ins Herz geschlossen habe, war klar, dass ich mich unbedingt noch einmal auf Monsieur Perdus Bücherschiff begeben wollte. Zu gern folgte ich seinen Empfehlungen, die er in seiner „Großen Enzyklopädie der kleinen Gefühle: Nachschlagewerk für Buchhändlerinnen und Buchhändler und andere literarische Therapeuten“ zusammengefasst hat.

Das vorliegende, zweite Buch über das Bücherschiff, das nun von seinem Liegeort wieder nach Paris zurückkehrt, kann man gut und gerne auch ohne Kenntnis des ersten lesen. Wichtige Details aus der Vergangenheit werden durchschaubar. Monsieur Perdu, ehemals wegen des Todes seiner geliebten Frau sehr traurig, hat wieder neue Lebensfreude gefunden, was ihn dazu animiert, das Leben anderer auszubessern. Doch nicht das Geschehen an sich steht im Mittelpunkt, sondern die Einstellung zu Büchern – egal in welchem Genre.

Wer Monsieur Perdu auf seiner Reise begleitet, lernt Leser und Nichtleser, sowie glückliche und unglückliche Menschen kennen. Dabei kommt eine Zartheit zum Tragen, die mich sehr angesprochen hat. Die Liebe zum Lesen steht im Mittelpunkt, es wurden Bücher erwähnt, die ich bereits kenne und andere, auf die ich nun neugierig bin.

Allerdings fiel es mir schwer, über zehn Stunden der warmen, getragenen Stimme von Philipp Schepmann zuzuhören. Ohne Pausen ging das nicht, da meine Gedanken nach einer gewissen Zeit abschweiften.

Fazit: Eine Reise voller Gefühle, Lebensfreude, Menschenkenntnis und Zugewandtheit.