"Man sollte sich immer ein bisschen mehr Hoffnung als Sorgen machen"

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Bereits im ersten Absatz entwirft Robert Seethaler mit ruhigen Worten ein Szenario, in dem der Leser Wesentliches über Robert Simon erfährt.

Wir werden anschaulich ins Wien des Jahres 1966 versetzt - fast kann man den Markt riechen, hören, sehen, auf dem Simon als Hilfsarbeiter tätig ist.

Es ist sein letzter Tag, ein Aufbruch ins Unbekannte steht an: er hat ein Café gepachtet, "mit pochenden Herzen" und der Sehnsucht, "etwas zu tun, das seinem Leben eine entscheidende Bekräftigung" gibt.

Robert Simon ist keiner, der es leicht hatte. Den Vater im Krieg verloren, die Mutter drei Monate danach, aufgewachsen im Waisenheim, mit Liebe und Zuneigung wohl kaum überschüttet. Grad lesen und schreiben kann er, aber zupacken, fleißig sein - das kann er gut. Ein guter Mensch scheint er zu sein, verläßlich und mit Herz, und gemocht wird er von den anderen. Dass ihn fast der Mut vor der eigenen Courage verlässt, macht ihn menschlich und liebenswert.

Und nun sind wir gespannt, ob Simon in den Zeiten des äußeren auch im persönlichen Aufbruch das Glück, Erfüllung und ein gutes Leben findet.