Seethaler: Ein Mann, der sich die Sätze schnitzt

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amadea Avatar

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So hat er es selbst einmal in einem Interview formuliert. Dass Seethaler das "Schnitzerhandwerk" exzellent versteht, beweist sein neues Buch. Ein sorgfältig erzählter Roman, in dem er in bilderreicher Sprache die Geschichte eines Mannes rekonstruiert, der sich im Wien der 1960er-Jahre mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser hält und schließlich einen lang gehegten Lebenstraum erfüllt. Er übernimmt am tristen Karmelitermarkt ein heruntergekommenes Gastlokal. Als "Café ohne Namen" haucht er ihm neues Leben ein.

Wieder einmal richtet sich Seethalers Blick auf die sogenannten "kleinen Leute". Er beschreibt sie in einfacher Sprache. Scharfsinnig beobachtet er die Aufbruchstimmung, die damals durch die Leopoldstadt weht. Hoffnungsfroh und optimistisch weist sie in die Zukunft ...

Mein gebündelter Eindruck:
Seethaler setzt mit diesem Buch der Welt von gestern ein Denkmal. Bei ihm werden auf erstaunliche Art selbst banale Alltagsgeschichten zu wunderbaren Zeitcollagen.


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