Das normale Leben als Besonderheit

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Robert Seethaler ist ein besonderer Autor. Seine Bücher sind wunderbare Werke. „Das Café ohne Namen“ reiht sich hier wie selbstverständlich ein. Auf 285 Seiten nehmen wir am Leben von Robert Simon teil. Es ist das Jahr 1966, die Geschichte spielt in Wien. Robert ist ein junger Mann in den 30ern. Er arbeitet als Gelegenheitsarbeiter auf dem Karmelitermarkt in Wien. Er ergreift die Chance, pachtet eine alte Gaststätte und macht daraus das „Café ohne Namen“. Fortan nehmen wir teil am Leben einiger Gäste, und das über mehrere Jahre. Das Leben ist ein Fluß, wie man so sagt. Und Seethaler bietet hierfür das Flußbett an. Die Charaktere werden beschrieben, bewegen sich sozusagen im Flußbett, dessen Verlauf sich in den Zeitläuften zwar leicht ändert, aber in der Grundrichtung bleibt. Weltbewegendes passiert nicht, es passiert das normale Leben. Und dieses beschreibt Seethaler mit dem ihm eigenen Schreibstil hervorragend. Es ist eine Freude, dieses Buch zu lesen. Eine klare Leseempfehlung!