Einfach schön

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heikebund Avatar

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Robert Seethaler hat mich bei der Lektüre seines Romans zurückversetzt in die Zeit meiner Kindheit und Jugend. Genauso, wie er die Menschen und das Leben beschreibt, war es meines Empfindens nach auch. Nicht so hektisch, mit mehr Chancen für alle, aber auch hart und entbehrungsreich. Mehr kleine Freuden, mehr großer Kummer und immer die Sorge ums Geld und das hat an vielen Stellen wirklich gefehlt, da es sich oft nur fürs Brot und nicht mehr für Wurst und Käse ausgegangen ist.
Er beschreibt diese Zeit so bildhaft, dass das Kino im Kopf ohne Stocken abläuft. Durch die Mischung verschiedener stilistischer Mittel und den Wechsel der Perspektive entsteht ein umfassender Eindruck. Geschickt werden reale Plätze und Ereignisse Wiens in die Handlung mit einbezogen. Lediglich der Schluss hat mir nicht so zugesagt, da ich ein neugieriger mensch bi und immer wissen will, was aus den Menschen nach der letzten Seite geworden ist.