Viele Namen im "Café ohne Namen"....

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lesehannah8 Avatar

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Der Roman "Café ohne Namen" von Robert Seethaler erzählt die Geschichte von Robert Simon, einem Mann, der im Wien der 1960er Jahre sein eigenes Café eröffnet. Das Buch beschreibt die Veränderungen, die sich in der Stadt und im Leben der Menschen in dieser Zeit ereigneten. Dabei zeigt Seethaler, wie wie sich Menschen innerhalb von 10 Jahren entwickeln und welche Bedeutung Treffpunkte, wie ein Café dabei haben.

Obwohl die Idee des Romans vielversprechend ist und Seethaler ein großes Talent für die präzise Beschreibung von Atmosphäre und Charakteren hat, war die Umsetzung des Buches nicht immer überzeugend. Insbesondere im Mittelteil des Buches gibt es sehr langatmige Beschreibungen, deren Relevanz sich der Leserin nicht unbedingt erschließt. Dabei springt die Handlungen oft zwischen verschiedenen Charakteren und erst zum Ende der einzelnen Kapitel wird klar, um welche Person es sich nun handelt.

Trotz dieser Schwächen hat "Café ohne Namen" einige Stärken. Vor allem die Beschreibungen der Charaktere sind sehr gelungen. Seethaler schafft es, die Sehnsüchte und Ängste seiner Figuren auf eine einfühlsame Weise darzustellen. Auch die Schilderungen des Wiener Lebens der 1960er Jahre sind sehr detailliert und geben dem Buch eine authentische Atmosphäre.

Insgesamt ist "Café ohne Namen" ein solides Werk, das einige bemerkenswerte Stärken hat. Trotzdem kann man nicht übersehen, dass es einige Schwächen gibt, die das Lesevergnügen beeinträchtigen. Die langatmigen Beschreibungen und die fehlende Struktur sind einige der Probleme, die das Buch hat. Daher kann ich das Buch nur bedingt empfehlen und vergebe eine Bewertung von 3 von 5 Punkten.