Wien der Nachkriegszeit

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sophia95 Avatar

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Zwanzig Jahre nach dem Krieg ist Robert Simon genervt von seinen vielen Gelegenheitsjob, die er am Karmelitermarkt in Wien verrichtet. Er erfüllt seinen Traum und eröffnet ein Café an genau diesem Platz. Schnell wird es zum Treffpunkt vieler Wienerinnen und Wiener, Geschichten entwickeln sich, werden aufgetischt oder zu Ende gebracht.
Robert Seethalers neuer Roman, ist wie gewohnt, ruhig und unaufdringlich. Für eine kurze Zeit nimmt man an Robert Simons Leben teil, aber auch an dem vieler anderer Menschen, die das Café besuchen. Die einzelnen Kapitel sind wie kleine Blicker hinter die Kulissen verschiedener Leben, die im Wien der Nachkriegzeit versuchen ihren Weg zu finden.
Auch wenn mir der ruhige Ton des Romans und auch Seethalers Schreibstil sehr gefallen haben, bin ich mit der Geschichte an sich nicht so richtig warm geworden und ich habe irgendwie keinen Zugang zu den Figuren gefunden. Vielleicht hat mir auch doch ein spannender Mittelpunkt abseits des Cafés gefehlt, der verhindert hätte, dass die Geschichte einfach vor sich hin plätschert.
Dennoch ist der Roman eine schöne Urlaubslektüre, die ruhig und kurzweilig mehrere kleine Geschichten in prägnanter Sprache erzählt.