Große Gefühle
Ein Debütroman, der davon handelt, wie ein einziger Augenblick ein Leben grundlegend verändern kann. Dieser Augenblick ist für Evie der Moment, als ihre beste Freundin Scarlett bei dem Versuch einem Radfahrer zu helfen tödlich verunglückt. Evie lebt aufgrund ihrer Multiplen Sklerose relativ zurückgezogen, und mit Scarlett’s Tod verstärkt sich das noch mehr. Im Verlauf der Handlung entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen ihr und besagtem Radfahrer. Da sie diesem Mann zumindest am Anfang eine gewisse Mitschuld am Tod ihrer Freundin gibt, gestaltet sich die romantische Situation nicht ganz einfach.
Ich hatte von diesem Roman eine bittersüße Geschichte über die Wichtigkeit von Freundschaft zwischen zwei Frauen erwartet. Diese Erwartungen wurden nur halb erfüllt.
Das Buch ist - besonders für einen Debütroman - schön geschrieben, es liest sich flüssig, ohne bestimmte Formulierungen viel zu oft zu wiederholen. Grundsätzlich sind auch die Charaktere und deren Emotionen recht überzeugend dargestellt.
Die Handlung wird sowohl aus der Sicht von Evie als auch aus der Sicht der verstorbenen Scarlett erzählt. Zusätzlich gibt es immer wieder Rückblenden. Diese Menge an verschiedenen Erzählperspektiven ist eine coole Idee, leider tragen sie oft nicht zum zusätzlichen Informationsgewinn bei und sind manchmal eher verwirrend.
Inhaltlich hat mich das Setting für die Liebesgeschichte nicht ganz abgeholt: Evie hat anfangs verständlicherweise wenig Interesse etwas mit Nate (der am Unfall beteiligte Radfahrer) zu unternehmen. Damit die Liebesgeschichte in Gang kommen kann, braucht es natürlich einige Situationen, in denen sie sich kennenlernen, und in London läuft man sich seltener zufällig über den Weg, dementsprechend ist Nate anfangs relativ aufdringlich. Ich fand einige seiner Handlungen ein bisschen grenzüberschreitend, insbesondere gegenüber einer völlig fremden trauernden Person. Eventuell hätte man in einem weniger großstädtischen Setting glaubhafter vermitteln können, warum sie Zeit miteinander verbringen.
Insgesamt werden in diesem Buch mehrere Themen behandelt, die schon für sich genommen relativ heftig sind (Tod der besten Freundin, Multiple Sklerose, Suizid eines Angehörigen, problematische Beziehungen). All diesen Dingen in einer einzigen Geschichte gerecht zu werden ist eine Herausforderung, und ich habe großen Respekt dafür, dass Becky Hunter den Mut hat, das alles in ihrem ersten Roman anzugehen - das Grundkonzept der Geschichte ist dadurch wirklich interessant und spannend. Nichtsdestotrotz wird eben nicht auf alle dieser Themen mit der nötigen Tiefe eingegangen, was den emotionalen Impact der Handlung ziemlich reduziert.
Letztendlich kam mir die Beziehung zwischen den beiden Freundinnen im Vergleich zur Liebesgeschichte deutlich zu kurz, vor allem, weil ich hier ausgehend von Cover und Leseprobe höhere Erwartungen hatte. Trotzdem war das Buch eine schöne Sommerlektüre für zwischendurch, und wer Liebesgeschichten gerne mag, wird hier sicher auf seine Kosten kommen.
Ich hatte von diesem Roman eine bittersüße Geschichte über die Wichtigkeit von Freundschaft zwischen zwei Frauen erwartet. Diese Erwartungen wurden nur halb erfüllt.
Das Buch ist - besonders für einen Debütroman - schön geschrieben, es liest sich flüssig, ohne bestimmte Formulierungen viel zu oft zu wiederholen. Grundsätzlich sind auch die Charaktere und deren Emotionen recht überzeugend dargestellt.
Die Handlung wird sowohl aus der Sicht von Evie als auch aus der Sicht der verstorbenen Scarlett erzählt. Zusätzlich gibt es immer wieder Rückblenden. Diese Menge an verschiedenen Erzählperspektiven ist eine coole Idee, leider tragen sie oft nicht zum zusätzlichen Informationsgewinn bei und sind manchmal eher verwirrend.
Inhaltlich hat mich das Setting für die Liebesgeschichte nicht ganz abgeholt: Evie hat anfangs verständlicherweise wenig Interesse etwas mit Nate (der am Unfall beteiligte Radfahrer) zu unternehmen. Damit die Liebesgeschichte in Gang kommen kann, braucht es natürlich einige Situationen, in denen sie sich kennenlernen, und in London läuft man sich seltener zufällig über den Weg, dementsprechend ist Nate anfangs relativ aufdringlich. Ich fand einige seiner Handlungen ein bisschen grenzüberschreitend, insbesondere gegenüber einer völlig fremden trauernden Person. Eventuell hätte man in einem weniger großstädtischen Setting glaubhafter vermitteln können, warum sie Zeit miteinander verbringen.
Insgesamt werden in diesem Buch mehrere Themen behandelt, die schon für sich genommen relativ heftig sind (Tod der besten Freundin, Multiple Sklerose, Suizid eines Angehörigen, problematische Beziehungen). All diesen Dingen in einer einzigen Geschichte gerecht zu werden ist eine Herausforderung, und ich habe großen Respekt dafür, dass Becky Hunter den Mut hat, das alles in ihrem ersten Roman anzugehen - das Grundkonzept der Geschichte ist dadurch wirklich interessant und spannend. Nichtsdestotrotz wird eben nicht auf alle dieser Themen mit der nötigen Tiefe eingegangen, was den emotionalen Impact der Handlung ziemlich reduziert.
Letztendlich kam mir die Beziehung zwischen den beiden Freundinnen im Vergleich zur Liebesgeschichte deutlich zu kurz, vor allem, weil ich hier ausgehend von Cover und Leseprobe höhere Erwartungen hatte. Trotzdem war das Buch eine schöne Sommerlektüre für zwischendurch, und wer Liebesgeschichten gerne mag, wird hier sicher auf seine Kosten kommen.