Zwischen Verleugnung und Angstzuständen

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apfelblüte Avatar

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Nach jahrelangem sexuellem und emotionalem Missbrauch durch Graces engste Bezugsperson erleidet sie einen Zusammenbruch. Sie verschwindet für ein Jahr und kommt dann in die Stadt zurück, wo alles passiert ist. Wird sie es schaffen, aus der Opferrolle herauszukommen und für Gerechtigkeit zu kämpfen?
Das Cover spricht mich an. Auf den ersten Blick zeigt es den Glamour und die schönen Seiten Hollywoods, was ein sehr starker Kontrast zu dem Beschriebenen zeigt. Jedoch geht es auch darum hinter die Fassade zu blicken, also passt es sehr gut.
Das Thema finde ich sehr spannend und unbedingt diskutier würdig. Die ganze #MeToo-Bewegung verdient ihre Aufmerksamkeit. Mir gefällt an der Umsetzung, dass es nicht sehr viele Nebenstränge gibt. Die Handlungsabfolge ist klar, spannend und nicht verwirrend. Auch die Drogenabhängigkeit wurde meines Erachtens ausreichend aufgearbeitet.
Zu dem Schreibstil: ich finde ihn toll! Er ist wirklich sehr flüssig und ich bin überrascht, dass es wirklich der Debütroman von Ella Berman ist. Der Spannungsaufbau ist auch sehr gut in der Sprache inkludiert. An manchen Momenten habe ich wirklich laut „was?“ oder „nein“ gesagt. Auch Humor hat der Roman nicht zu wenig, ich habe sowohl gelacht als auch geweint.
Nun zu den Figuren: Mit Grace konnte ich mich zwar nicht richtig reinfühlen, da sie schlussendlich eine ganz andere Entwicklung hinter sich hat. Trotzdem habe ich viele Situationen mitgefühlt, da sie auch eine junge Frau ist. Mir gefällt Graces Entwicklung sehr gut. Die anderen Figuren finde ich auch authentisch.

Schlussendlich will ich zusammenfassen, dass der Roman sehr viele wichtige Themen der #MeToo-Debatte aufgreift und ich diesen Roman jeden und jeder empfehlen würde.