Faszinierend old-school
Krimis, wie sie heute nicht mehr geschrieben werden. Das ergibt natürlich Sinn, denn "Das Dorf der acht Gräber" wurde bereits 1971 zum ersten Mal veröffentlicht, aber selbst nach über fünfzig Jahren macht die Wiederentdeckung solcher Perlen der literarischen Spannung Spaß. Gekonnt entwirft Yokomizo das Panorama einer geheimnisvollen dörflichen Gesellschaft, komplett mit einer makabren Vergangenheit und einer allgemein bedrückenden Atmosphäre, in der alte Legenden immer noch lebendig sind und Schuld und Sühne allgegenwärtige Begleiter im täglichen Leben. Dazu ein Detektiv, wie er klassischer nicht sein könnte - fertig ist das Lesevergnügen. Eine faustdicke Überraschung. Danke an den Blumenbar-Verlag für diese unverhoffte Ausgrabung.