Japanische Kriminalgeschichte nach dem 2. Weltkrieg
Nach dem spannenden Buch "Mord auf der Insel Gokumon" erscheint wieder ein Kriminalroman von Seishi Yokomizo auf Deutsch, der 1971 verfasst wurde. Wieder ermittelt der schon bekannte Privatdetektiv Kosuke Kindaichi, dessen Aussehen und Charakter ich sehr gut beschrieben finde (ein "Columbo"-Typ). Zu Beginn muss man sich durch die recht verwickelte blutige Legende des Dorfes "Acht Gräber" arbeiten, auf dem seit dem 16. Jahrhundert ein Fluch lastet, weil die Dorfbewohner acht Samurai, die dort Zuflucht suchten, ermordeten; verständlich zusammengefasst von der Übersetzerin Ursula Gräfe, die ihrer sehr gelungenen Übertragung auch ein sehr hilfreiches Personenregister vorangestellt hat. Ohne zu viel zu verraten: Ein großer Teil des Krimis spielt in einer weitverzweigten Höhle. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht Tatsuya Teradas, einem Stadtmenschen aus Kobe, der eines Tages von Angehörigen des Dorfes gesucht wird. Einzigartige Schilderung japanischer Dorfcharaktere nach dem 2. Weltkrieg.