es ist keine Gruselgeschichte

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Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Vor 60 Jahren verschwanden unter ungeklärten Umständen alle Bewohner von einem Tag auf den anderen. Kurz zuvor zog ihre Großmutter von dort weg. Alice will herausfinden, was damals geschehen ist. Mit ihrem Team bricht sie zu dem einsamen Ort auf. Doch bald geschehen seltsame Dinge. Die Handys haben keinen Empfang, im Walkie-Talkie ist ein heiseres Lachen zu hören. Und kurz darauf ist der erste aus dem Team tot. Wer ist außer ihnen noch in Silvertjärn? Was ist damals passiert? Und vor allem: Werden Sie diesen grausamen Ort lebend verlassen?


Die Autorin:

Camilla Sten wurde 1992 geboren und studiert an der Universität Uppsala Psychologie. Sie interessierte sich schon früh für Politik und schreibt Artikel über Feminismus, Rassismus und das aktuelle politische Klima für diverse schwedische Zeitungen. Gemeinsam mit ihrer Mutter, der Bestseller-Autorin Viveca Sten, schrieb sie bereits mehrere Bücher. »Das Dorf der toten Seelen« ist ihr Thrillerdebüt.


Meine Meinung:

Wenn man sich nur mal den Klappentext durchliest, erwartet man Grusel, Spannung und schaurige Momente. Auch das Cover lässt dies vermuten. Voller Begeisterung, weil ich ein großer Fan von Thrillern und auch Horro-Büchern bin, habe ich angefangen zu lesen.


Der Anfang ist noch ruhig und führt uns als Leser erst mal in die Geschichte ein. Wir lernen die Charaktere kennen und deren Beweggründe. Es schwingt eine unterschwellige Spannung mit, weil ich mir eben so viel erhofft hatte. Ich als Leser musste erst mal einen längeren Atem haben, bis es dann endlich los ging. Die Atmosphäre in diesem Buch ist nicht ganz so wie erhofft. Nicht so dunkel und düster, wie ich es vom Klappentext erwartet habe, dennoch war das Buch lesenswert. Ich hatte mir bisschen was andres erwartet, und doch konnte mich die Autorin dann gnädig mit der Geschichte stimmen. Nicht zuletzt hat mich der tolle und klare Schreibstil begeistert. Auch die Charaktere mochte ich. Es kommt eine Grundstimmung auf, die für meinen Geschmack ruhig noch düsterer hätte sein können. Aber wer in dieses Genre einsteigen möchte, ist mit diesem Buch wirklich gut bedient.


Die Auflösung war für mich, naja. Am Ende raus hätte ich mir den Knall erwartet, aber habe leider nur ein laues Lüftchen erhalten. Im ganzen betrachtet ist dieses Buch dennoch zu empfehlen. Man sollte nicht so viele Erwartungen haben, es ist kein Gruselbuch. Eine gute und unterhaltsame Geschichte ist es aber allemal.