Fastfood für Gruselfans

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thirteentwoseven Avatar

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Ja, es hat mich beim Lesen schon gegruselt. 5 Menschen in einem seit 60 Jahren verlassenen, gespenstischen Ort mitten in Schwedens Wäldern fernab jeglicher Zivilisation und ohne Netz. Wie bei den 10 Negerlein verschwinden auf mysteriöse Weise immer mehr von ihnen. Und dann die Frage: Tickt da einer von ihnen oder mehrere nicht ganz richtig oder ist da noch wer?

Spannend sind auch die parallelen Handlungsstränge. Was passierte vor 60 Jahren in dem Dorf, in dem alle 900 Bewohner sich auf einmal in Luft auflösten und verschwanden? Und dann die Jetzt-Zeit mit den 5 jungen Leuten, die über die Geschichte des Dorfes einen Film drehen wollen und dabei auf das dunkle Geheimnis stossen.

Letztlich ist die ganze Geschichte aber doch sehr unglaubwürdig konstruiert. Alice, die Ich-Erzählerin, ist ein in sich gebrochener, krankhafter Charakter, deren Handlungen für den normalen Leser oft schwer nachvollziehbar sind. Dazu kommt eine mehr als fragwürdige Gruppendynymik, bei der viel zu oft das Hirn ausgeschaltet wird und es zu völlig unrealistischen Fehlinterpretationen der unheimlichen Vorfälle kommt. Das Ende ist besonders unglaubwürdig.

Fazit: Grusel bei wirklich gespenstischer Kulisse, aber nicht mehr als Fastfood.