Klassischer Gruselspaß gepaart mit fantastischen Schreibstil

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Klassischer Gruselspaß gepaart mit fantastischen Schreibstil

Camillia Sten ist die Tochter der Bestseller-Autorin Viveca Sten. Schon früh hat auch Camillia angefangen zu schreiben. Mit ihrem Thrillerdebüt „Das Dorf der toten Seelen“ tritt sie nun endgültig in die Fußstampfen ihrer Mutter.
Trotzdem war es nicht der Name der Autorin, der mich zu diesem Buch zog, sondern die interessant klingende Kurzbeschreibung. Diese hörte sich fast an, wie das Drehbuch zu einem klassischen Horror-Teenie Film: Alice Lindstedts Großmutter zog vor über 60 Jahren aus Silvertjärn weg, kurz darauf verschwanden alle Dorfbewohner spurlos. Alice ist besessen davon herauszufinden was damals wirklich in dem abgelegenen Minenort passiert ist und will das Ganze als Enthüllungsdokumentation herausbringen. Zusammen mit Tone, die selber eine Verbindung zu diesem mysteriösen Ort hat, Max, ihrer ehemaligen Freundin Emmy und dem Techniker Robin macht sie sich auf den Weg. Doch schon am ersten Abend geschehen seltsame Dinge und es dauert nicht lange bis der Erste von Ihnen tot ist.
Im Thriller wechseln sich die Abschnitte mit „Damals“ und „Heute“ ab, zwischendurch findet man frühere Briefe von Aina Lindstedt an ihre Schwester. In „Damals“ verfolgt man die Fußspuren von Elsa, der Mutter von Aina Lindstedt und Alices Großmutter Margareta. Genau dieser Wechsel macht es richtig spannend, man merkt sowohl in der Vergangenheit wie auch in der Gegenwart wie alles immer düstere und bedrückender wird. Schlussendlich spitzt sich bei beiden Abschnitten alles zu.
Nicht nur dieser Wechsel und die dadurch aufgebaute Spannung haben mich „Das Dorf der toten Seelen“ verschlingen lassen, sondern auch der eindringliche Schreibstil der Autorin. Alices Abschnitte in der Gegenwart sind im „Ich-Erzähler Stil“ verfasst, sodass man alle Emotionen hautnah mitbekommt und genau davon gibt es hier eine ganze Menge. Gleichzeitig steigert dieser Schreibstil auch den Gruselfaktor enorm. Die Vergangenheit wiederum ist im Stil des „Personalen Erzählers“ geschrieben, auch hier sorgt diese eingeschränkte Sichtweise für mehr Spannung. Camillia Sten macht hier alles richtig mit ihrem faszinierenden Schreibstil. Als Leser wurde ich so vollkommen vereinnahmt von der Handlung und hatte fast selbst das Gefühl in Silvertjärn zu sein.
Für mich ist dieser Grusel-Thriller somit eine absolute Empfehlung. Von der Handlung die erstmal etwas schlicht klingt, darf man sich auf keinen Fall täuschen lassen. Der Schreibstil der Autorin konnte mich hier wirklich komplett überzeugen.