Mystischer, düsterer Grusel

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buchling zamonia Avatar

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Das Buch wird als Thriller angepriesen, entspricht meiner Meinung nach aber eher einer Mischung aus Fantasy und Krimi.

Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Vor 60 Jahren verschwanden unter ungeklärten Umständen alle Bewohner von einem Tag auf den anderen. Kurz zuvor zog ihre Großmutter von dort weg. Alice will herausfinden, was damals geschehen ist. Sie stellt ein Team aus 4 weiteren jungen Menschen zusammen. Gemeinsam brechen sie zu dem einsamen Ort auf. Doch bald geschehen seltsame Dinge. Die Handys haben keinen Empfang, im Walkie-Talkie ist ein heiseres Lachen zu hören. Und kurz darauf ist der erste aus dem Team tot. Wer ist außer ihnen noch in Silvertjärn? Was ist damals passiert? Und vor allem: Werden Sie diesen grausamen Ort lebend verlassen?“

Mich hat sofort das sensationelle Cover mit Glitch Effekt angesprochen. Der Titel und die Beschreibung erinnern etwas an Blair Witch Project, die Geschichte entwickelt sich jedoch gänzlich anders.

Es gibt 2 Erzählstränge, die Gegenwart mit dem Filmteam um Alice, und die Vergangenheit, 1959, geschildert aus der Sicht von Elsa, einer damaligen Bewohnerin von Silvertjärn. Zusätzlich nutzt die Autorin Tagebucheinträge und Briefe als Stilmittel.

Zusammen mit den Informationen, die Alice von ihrer Grossmutter hat, entwickelt sich im Verlauf des Buchs die Geschichte des Dorfs, und zum Schluss die Auflösung was damals geschehen ist.

Die Übergänge zwischen den unterschiedlichen Zeit- und Erzählsträngen sind angenehm gestaltet. Die Autorin schafft es sehr gut, den Leser die düstere, mystische und ausgestorbene Atmosphäre im Dorf spüren zu lassen. Ich habe mehrfach Gänsehaut bekommen.
Die Charaktere werden gut skizziert und sorgen für die ein- oder andere Überraschung.

Das Ende enthält ein paar Stolpersteine, es bleiben ein paar Fragen offen. Insgesamt 4 Punkte von 5, ich bin gespannt auf weitere Werke von Camilla Sten.