Tolle Idee, schwache Umsetzung

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schokoflocke Avatar

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1959 verschwinden ind Silvertjärn spurlos fast 900 Einwohner. Die Polizei findet nur ein Baby und eine gesteinigte Leiche auf dem Marktplatz. Die Ermittlungen bleiben erfolglos und der Fall jahrelang ein ungelöstes Rätsel. 60 Jahre später plant Alice Lindstedt einen Dokumentarfilm zu derehen und hofft auf neue Erkenntnisse. Unter den verschwundenen Einwohner war auch die gesamte Familie ihrer Großmutter, deswegen ist es für Alice von großer Bedeutung zu wissen, was damals wirklich passiert ist.
Die Grundidee klingt sehr spannend und vielversprechend und anfangs hat mir die Geschichte gut gefallen. Ein gruseliger Ort, ein Geheimnis, ein hauch Mystery - das fand ich richtig toll. Leider hab ich recht schnell gemerkt, dass die Umsetzung das Niveau nicht halten kann, es ist fast so, als ob die Autorin nicht gewusst hätte, was sie mit ihren Idee eigentlich machen will. Die Geschichte verläuft sehr zäh, es passiert nicht viel ( hier ein Geräusch, da eine Bewegung ) und es dreht sich alles fast ausschliesslich um die Spannungen zwischen den Protagonisten. Die Figuren fand ich überhaupt nicht gut gelungen und vorallem Alice fand ich sehr anstrengend und nervig. Unterschwelig ist die Geschichte schon spannend und leicht gruselig, die Rückblenden fand ich interessant, leider ist das nur heiße Luft und das Potential der Idee bleibt irgendwo auf der Strecke liegen. Und dazu gibt es viel zu früh Hinweise auf die Lösung, das fand ich echt schlimm...Zum Schluss passiert alles sehr schnell, die Lösung ist nur teilweise zufriedenstellend, teilweise unlogisch. Bei der tollen Idee und dem atmosphärischen Spielort hab ich wirklich mehr erwartet. Leider war dieses Buch wie eine billige Horrorproduktion, die auf paar Gänsehautmomenten basiert, inhaltlich aber nicht viel zu bieten hat.