Unheimliches Szenario

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Zum Buch

Das Cover dieses Buches gefällt mir sehr gut. Es passt zu der düsteren Atmosphäre der Geschichte. Erzählt wird die Story in der ersten Person aus Sicht von Protagonistin Alice. Die Perspektiven wechseln zwischen 1959 und heute. Die Vergangenheit wird in der dritten Person aus der Sicht von Alices Ur-Großmutter Elsa geschildert. Alice und ihr Team befinden sich lediglich fünf Tage in dem Dorf.

Alice begibt sich mit ihrem Filmteam auf Spurensuche. Ihre Großmutter gehörte mit ihrer Familie vor 60 Jahren zu den Bewohnern von Silvertjärn. Diese verschwanden aus ungeklärten Umständen spurlos. So landen Alice und ihre vier Kollegen in der verfallenen Geisterstadt. Ich konnte mir das verlassene Dorf bildlich sehr gut vorstellen. Es wirkte wirklich sehr unheimlich und mysteriös. Mit der Zeit stromern Alice und ihr Team durch die verschiedenen Häuser und kommen ihrem Ziel immer näher.
Alice fand ich äußerst authentisch. Sie ist einfach ein Mensch, der nebenan wohnen könnte – mit Ecken und Kanten und Problemen. Sie und ein Mitglied aus ihrem Team kennen sich von früher und betreiben hier ganz nebenbei noch Vergangenheitsbewältigung. Fand ich gut und passend in die Story integriert.
Es geht hauptsächlich darum, dass Alice herausfinden möchte, was vor vielen Jahren mit den 900 Menschen passiert ist. Unter anderem wird auch eine junge Frau namens Birgitta erwähnt, deren Schicksal nicht ganz unwichtig für die Geschichte ist …
In dem Buch befinden sich neben dem „normalen“ Perspektivwechsel auch Briefe, die Aina an ihre Schwester Margareta geschrieben hat. Letztere ist Alices Großmutter und lebte zum Zeitpunkt des Verschwindens schon mit ihrem Mann in Stockholm. Die ganze Sache ist sehr mysteriös und auch stellenweise unheimlich geschildert.

Camilla Sten konnte mich mit ihrem Debüt rundum begeistern. Ich konnte mir das Setting sehr gut vorstellen, fand die Charaktere bunt gemischt und authentisch und suchte selbst immer nach einer logischen Erklärung für die Ereignisse. Das dunkle Wetter und der Regen hätten nicht besser passen können. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir ebenfalls und ich raste durch die Seiten. Es gibt im Laufe des Buches einige Hinweise, worauf die Geschichte wahrscheinlich hinauslaufen wird, aber die ganze Erklärung hat man hier nicht direkt auf dem Präsentierteller. Das Ende war nicht übermäßig überraschend oder spektakulär, dafür aber erschreckend und auch tragisch. Mich hat die Story mit allem Drum und Dran überzeugt und ich bin froh, zu diesem schwedischen Thriller gegriffen zu haben.