Energiewende und ihre Folgen

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wuschelchen99 Avatar

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Die Energiewende hat stattgefunden – doch nicht zum Vorteil der Menschheit, denn das Stromnetz ist zusammengebrochen, was zu einer tiefgreifenden Spaltung der Gesellschaft in arm und reich führt. Die Menschen kämpfen mit allen Mitteln um ihr Überleben und auch für das junge Paar Lara und Thomas ist das der Fall. Vertrieben aus ihrem geplünderten und niedergebrannten Haus sind sie auf der Flucht zu einem Ort, den der Großvater von Thomas vor einiger Zeit errichten ließ: Die Festung. Der Weg ist weit und gefährlich und führt sie in ein Dorf, welches von Viktor geführt wird und das nur eine bedingte Sicherheit bietet. Der Winter steht bevor und so bleibt nur eine Möglichkeit: Die Festung zu finden.

„Das Dorf – Finsterzeit 1“ ist der erste Teil einer Dystopie-Trilogie und zugleich der Debütroman von Susanne Toth. Mir war die Autorin bisher unbekannt und umso gespannter war ich auf das Buch. Auch als Dystopie-Fan war mein Ehrgeiz natürlich angestachelt.

Der Grundgedanke, dass nach einer Energiewende etwas schief gehen kann, ist sehr interessant und topaktuell. Im Buch dauert es allerdings schon einige Zeit, bis der Leser die genauen Hintergründe erfährt und sich alles zusammen gepuzzelt hat.

Lara ist eine interessante Persönlichkeit, von der ich mir in den weiteren Teilen noch mehr erwarte. Ihre Stärke ist nicht sofort erkennbar, sondern bedarf einiger Entwicklungen, bis sie sich zeigt. Ihren Partner Thomas fand ich dagegen zuerst extrem stark, doch im Laufe der Geschichte entwickelte sich etwas, das ich nicht ganz zuordnen kann. Irgendwie ist da etwas verborgen, von dem ich nicht weiß, ob ich es überhaupt wissen will.
Viktor und seine Dorfgemeinschaft finde ich angesichts der Umstände unheimlich gut organisiert und sehr sympathisch. Erst die Anwesenheit von Lara, Thomas und Walter bringt Unruhe in die Gemeinschaft und zeigt, dass nicht alles so harmonisch ist, wie es scheint. Das bringt Spannung in die Geschichte.

Die Erzählweise aus verschiedenen Erzählperspektiven ist interessant und gibt tiefe Einblicke in die Welt nach dem Zusammenbruch.

Anfangs war ich sehr interessiert an der Geschichte, doch im Laufe des Buches kamen mir einige Entwicklungen und Zusammenhänge sehr seltsam vor, insbesondere Thomas. Das hat mich etwas gestört, da ich ihn einfach nicht mehr einordnen konnte. Aber vielleicht ist das genau der Sinn der Sache, um im zweiten Teil den absoluten Aha-Effekt zu genießen? Ich hoffe das sehr und würde dem zweiten Teil durchaus eine Chance geben, ihn zu lesen.

Ich denke, dass ich 3,5 von 5 Punkten vergeben kann. Es ist noch Luft nach oben, die ich mir von den Folgeteilen einfach erwarte.