Nicht neu, aber durchaus fesselnd

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savashanim Avatar

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Noch während ich das Rezensions-Exemplar gelesen habe, gab es das Buch schon für 99 Cent auf Amazon zu kaufen. Das ist normalerweise ein Zeichen, dass es sich hier nicht um große Weltliteratur handelt. Und tatsächlich hatte ich beim Lesen immer wieder den Eindruck, das Buch schon zu kennen. Tat ich natürlich nicht, aber ähnliche Geschichten mit ähnlichem Inhalt gibt es zuhauf. Nichtsdestotrotz fand ich die Geschichte fesselnd und auch spannend und nachdem diese mit einem Cliffhanger endet, war ich mir ziemlich sicher, dass ich mir den nächsten Band auch holen werde. Ich möchte jetzt schon wissen, wie es weiter geht.
Zur Geschichte: Nach dem Zusammenbruch der Zivilbevölkerung finden sich mehrere Menschen auf unterschiedlichen Wegen auf der Flucht. Lara und Thomas, von denen die Geschichte in erster Linie handelt, machen sich auf den Weg in die Festung, die Thomas' Großvater in weiser Voraussicht errichtet hat. Auf ihrem Weg treffen sie auf Viktor, der in seinem ehemaligen Dorf mit mehreren anderen Menschen eine neue Gesellschaft aufgebaut hat, ähnlich derer in der Festung. Walter, Thomas' Vater, lebt mit dem Rest der Familie schon dort und muss dort miterleben, wie sein Vater diese Gemeinschaft mit harter Hand regiert.
Die Ursache für den Zusammenbruch ist erschreckend aktuell und erschien mir beim Lesen gar nicht so weit hergeholt zu sein. Ich habe mich sogar dabei ertappt, wie ich mir überlegte, dass so eine Festung gar keine schlechte Idee wäre. Generell hat sich die Autorin viele Gedanken zu ihren Figuren gemacht. Man merkt jedoch, dass es sich um eine relativ neue Autorin handelt, einiges könnte sicher psychologisch noch ausgefeilter sein. Und wer sagt eigentlich, dass es immer starke Männer braucht, um eine Gemeinschaft zu führen und Frauen, die beschützt werden müssen? Was mir allerdings gut gefallen hat, war der Gedanke - im Gegensatz zu vielen anderen Endzeitgeschichten - dass wir in Notzeiten nicht alle eigennützig nur ums eigene Überleben kämpfen, sondern dass es möglich sein muss, auch in solchen Extremsituationen seine Menschlichkeit zu bewahren. Letztlich habe ich mich gut amüsiert und ich werde weiter lesen.