Packende Dystopie ohne Fantasy-Elemente

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ladyicetea Avatar

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Lara und Thomas stehen fassungslos vor den Trümmern ihrer Zeit. Die erbarmungslos vorangetriebene Energiewende spaltet das Land in Arm und Reich, das Stromnetz ist zusammengebrochen. Hunger, Gewalt und Mord sind an der Tagesordnung, alle sind auf der Flucht. Nichts ist mehr so, wie es einmal war. Doch Thomas kennt einen Ort, der Sicherheit und Schutz verspricht: die Festung. Sein Großvater hat diese schon vor Jahren erbaut. Diesen Ort zu erreichen, ist das Ziel des jungen Paares. Sie machen sich auf einen langen und gefährlichen Weg, der sie in ein Dorf führt, in dem sich unter der Führung des charismatischen Viktors Gleichgesinnte zusammengefunden haben, um zu überleben. In der vermeintlichen Sicherheit der Dorfgemeinschaft kommen Lara und Thomas wieder zu Kräften. Doch schnell wird klar, dass die einzige Hoffnung aller Überlebenden das Erreichen der Festung ist. So machen sie sich schließlich erneut auf den Weg ins Unbekannte.

„Das Dorf – Finsterzeit 1“ von Sandra Toth, hat mich ziemlich schnell mit seinem Setting überzeugen können. Wir befinden uns in naher Zukunft. Die Spanne zwischen Arm und Reich ist so groß wie noch nie und zum Thema Energiewende und Klimawandel hat die Regierung einige falsche Entscheidungen getroffen, bis es zu Aufständen und der endgültigen Katastrophe kam, die im totalen Chaos endete. Ich möchte nicht zu viel verraten aber ich hatte immer wieder das Gefühl, als könnte solch ein Szenario wirklich passieren, wenn wir nicht aufpassen.
Die Autorin schildert sehr gut, wie sich die Menschen und die (Über-)Lebensbedingungen geändert haben. Es wird Wert auf einzelne Details gelegt, die der Geschichte Tiefe verleihen.
Auch das Leben in diesem Dorf und wie die Bewohner versuchen, sich erneut eine Art Normalität zu verschaffen, wurde wunderbar bildlich geschildert.
Gut finde ich auch, dass die Story ohne Aliens, Zombies oder andere Fantasy-Elemente auskommt. So ist sie sehr nachvollziehbar und nimmt mich als Leser ganz anders mit.
Die Figuren werden die Lesergruppen etwas spalten. Besonders die zwei Hauptfiguren Lara und Thomas waren mir mal sympathisch, mal nicht. An ihnen ist die Extremsituation, in der sie sich befinden gut erkennbar. Stimmung und Handlung passten sehr gut zum Drumherum.
Lara macht im Laufe der Geschichte eine wirklich tolle Entwicklung durch. Thomas entwickelt sich auch aber in eine Richtung, die wohl erst im zweiten Band geklärt wird. Das wäre auch mein einziger kleiner Kritikpunkt, denn da hätte ich mir ein paar Hinweise gewünscht.
Die anderen Figuren in diesem Dorf sind eigentlich alle sehr sympathisch. Sie runden die Geschichte sehr gut ab.
Das Buch konnte mich von Beginn an fesseln und hat mich bis zur letzten Seite mitgezogen. Ich bin ein großer Fan von Dystopien und auch diese hier würde ich immer wieder weiterempfehlen!