Umweltschutz muss man sich leisten können

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elohym78 Avatar

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Verfolgt von einer marodierenden Horde, verstecken sich Thomas, Lara und ihr Hund Katze in einem Wäldchen. Als die Menschen weg sind, suchen die beiden Schutz in einer Höhle und machen sich am nächsten Tag wieder auf die Reise zu Thomas Verwandten. Eh sie dort ankommen, stoßen sie auf die Gruppe von Viktor, die sich eine neue Heimat in einem abgelegenen Dorf aufgebaut haben. Doch der Frieden trügt, denn nirgends gibt es mehr Frieden, Geborgenheit oder gar Sicherheit...



Das Cover zeigt Thomas und Lara. Sie laufen Hand in Hand in eine ungewisse Zukunft, durch eine zerstörte Welt. Das Bild spricht von Untergang und Verzweiflung, aber auch von Hoffnung und Wille. Ich finde es toll zum Inhalt des Buches gewählt!



Sandra Toth schildert eine Welt, in der ich nie ankommen möchte! Alles ist zusammengebrochen, selbst die Menschlichkeit ist auf der Strecke geblieben. Voller Spannung, ungeschönter Grausamkeit und mit Tempo berichtet sie von dem Untergang des Gewesenen. In der Not, schließen sich Menschen zusammen und bilden neue Gruppen. Doch nicht nur, um sich zu schützen und zu überleben, sondern auch, um andere zu ermorden und deren Besitz an sich zu bringen. Durch diese grausame neue Welt ziehen Lara und Thomas mit ihrem Hund, um zu Thomas Großvater zu gelangen, der das Ende der Welt vorhergesagt hat und sich in weiser Voraussicht eine autarke Festung errichtete. Aber der Weg dorthin ist weit und voller Gefahren und was sie am Ende erwartet, mehr als ungewiss.

Sandra Toth beschreibt die Handlung recht nüchtern und verleiht dem Geschriebenen so eine immense Glaubwürdigkeit. Mich berührte es zutiefst, denn dieses Szenario kann ich mir durchaus in der Realität vorstellen. Nicht die Zombies, Aliens oder sonstige apokalyptischen Erscheinungen beherrschen den Untergang, sondern wir Menschen ganz alleine. Unter dem Vorwand des Schutzes der Natur, geht alles den Bach runter; die Reichen werden reicher, die Armen ärmer und viele bleiben ganz auf der Strecke. Alles unter dem fadenscheinigen Deckmantel, dass es zum Wohle aller ist. Die Autorin schildert den Zusammenbruch der Ordnung und wie unfassbar schnell dieser einhergeht, wenn es keinen Strom mehr gibt. Alles bricht zusammen und Gewalt regiert die Straßen. Nur der Starke überlebt. Ich finde die Idee grausam, aber leider realistisch und musste mich oft zusammenreißen und daran erinnern, dass es nur ein Buch ist!



Die Charaktere haben mir gut gefallen. Im Mittelpunkt der Geschehnisse stehen Lara und Thomas. Ehemals Nachbarn, wurde aus der PTA und dem Studenten ein Liebespaar, dass sich verzweifelt den Weg zu Thomas Opa Friedrich bahnt, um in seiner Festung Unterschlupf zu finden. Die beiden ergänzen sich sehr gut; einer stark und mutig, der andere schwach und hilfsbedürftig. Eigentlich. Denn wenn es darauf ankommt, wachsen beide über sich hinaus. Sie verzweifeln nicht, sondern kämpfen für ihr Leben und diese Kraft fand ich bewundernswert. Sandra Toth schildert viele verschiedene Personen auf interessante und intensive Weise, die mich ihr Buch genießen ließen, da ich so eine Bindung aufbauen konnte.



Mein Fazit

Unheimlich realistisch! Ich bin schon sehr auf die Fortsetzung gespannt!