Wie schnell eine Zivilisation verschwinden kann!

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kleine hexe Avatar

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Sind moralische Werte und Ideale nur getüncht auf uns? Wie schnell kann der Zivilisationslack abgekratzt werden, wenn es ums nackte Überleben geht?
Wie war es wohl damals, als das römische Reich zerfiel und keine Staatsmacht mehr den Einzelnen schützen konnte? Da taten sich Menschen zusammen, zu kleineren oder größeren Gruppen, Rotten, Banden und versuchten sich im Kampf ums Überleben durchzuschlagen, ohne Rücksicht auf Verluste. Genau so ergeht es in diesem Buch den Hauptfiguren. Manchen von ihnen gelingt es, sich ihre Menschlichkeit zu bewahren und andere zu retten, andere hinwieder werden zu Despoten und drücken ihre eigenen Regeln durch. Teilweise hat mich das Buch auch an „Der Werwolf“ von Hermann Löns erinnert.
Sandra Toth platziert ihren Roman in eine nicht zu entfernte Zukunft, als ein Blackout sämtliche Infrastruktur vernichtet. Die Menschen werden in das tiefste Mittelalter des ersten Jahrtausends zurück geschmissen. Interessant ist, wie sich da zwei unterschiedliche Strukturen herausbilden: Eine Gemeinschaft lebt demokratisch und friedlich zusammen, hilft anderen in der Not und besinnt sich auf seine Menschlichkeit. Die andere Gemeinschaft wird autokratisch von einem einzelnen Mann regiert, wer seine willkürlichen Regeln nicht befolgt, wird brutal niedergeschlagen. Der krasse Gegensatz zwischen diesen beiden Gemeinschaften beherrscht das Buch.
Der neue Ökothriller der in manchen Punkten an die Mad Max Filme erinnert, zeigt ein mögliches Szenario. Ein passendes Coverbild und treffender Titel unterstützen das Ganze.